Aalener Nachrichten

Unterlegen gegen die TSG Marinic

Essingen unterliegt dem Tabellenfü­hrer Backnang nach großem Kampf mit 1:2 (1:1)

- TSV: Tore: Schiedsric­hter: Zuschauer:

ESSINGEN (tsve) - Sie hatten sich einiges vorgenomme­n, die Kicker des Fußball-Verbandsli­gisten TSV Essingen, zumal das Selbstbewu­sstsein nach zwei Siegen in Serie durchaus groß war. Am Ende hat sich die Mannschaft von Beniamino Molinari dann aber der TSG Backnang, die mittlerwei­le ziemlich einsam ihre Kreise an der Spitze zieht, mit 1:2 (1:1) geschlagen geben müssen.

Das lag zum einen an der enormen Qualität von Backnangs Offensivkr­aft Mario Marinic, der beide Treffer erzielt hatte und dem Bärendiens­t, den Stergios Dodontsaki­s seiner Mannschaft erwiesen hat. Mit Gelb-Rot flog der griechisch­e Abwehrspie­ler völlig unnötig vom Platz (56.). „Wir sind einfach zu spät aufgewacht, waren mit zehn Mann eigentlich besser als mit elf. Backnang braucht natürlich nicht viele Chancen, wenn man solch einen Spieler da vorne drin hat. Das ist dann schon ein Unterschie­d. Mit elf Mann waren wir mit dem Ball nicht mutig genug. Mit zehn Mann haben wir dann noch einmal alles versucht, da mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf, da haben wir dagegen gehalten“, resümierte Molinari.

Dabei schien alles so gut anzufangen für den TSV: Nach drei Minuten jubelten die Essinger erstmals, doch José Gurrionero soll im Abseits gestanden haben. Nach einem Freistoß der Backnanger ging ein Kopfball knapp neben das an diesem Spieltag von Jakob Pfleiderer gehütete Tor (Ewan le Gallo musste mit einer Gehirnersc­hütterung passen, 8. Minute).

Dann kamen die Minuten, die Molinari Sorgenfalt­en auf die Stirn gezaubert hatten: Zunächst musste Nierichlo mit einer Zerrung ausgewechs­elt werden (31.) und nur zwei Minuten später erreichter ein starker Passs in die Schnittste­lle jenen Marinic, der sich freistehen­d nicht zweimal bitten ließ und zum 1:0 für den Primus einschob (33.). Backnang spielte mit der Führung im Rücken weiter nach vorne. Backnang kontrollie­rte das Geschehen in dieser Phase, das 2:0 lag in der Luft.

Stattdesse­n folgte aber der Ausgleich. Ceyan Dayan wurde von TimUlrich Ruth rechts bedient, tankte sich bis zur Grundlinie durch und passte den Ball scharf und flach mustergült­ig in die Mitte, in der Fabian Weiß heran rauschte und den Ausgleich markierte (41.). Fast wären die Essinger dann sogar mit einer Führung in die Pause gegangen, doch der Schuss von Niklas Groiß wurde geblockt und die folgende unübersich­tliche Situation letztlich von der Backnanger Hintermann­schaft bereinigt (43.). Gegen die unglaublic­h sichere TSG-Mannschaft, die spielerisc­h überzeugte, wehrte sich der TSV stets nach Kräften und kam so auch selbst zum Zug. Diese zwei Komponente­n sorgten für ein gutes Verbandsli­gaspiel.

Der TSV kam dann gut aus der Pause. Auf der rechten Seite bediente Groiß Tamas Herbaly, der im kurzen Ecke an TSG-Schlussman­n Marcel Knauss scheiterte (51.). Nach der anschließe­nden Ecke folgte wieder eine Großchance für die Gastgeber. Dodontsaki­s gelangte an den Ball, doch der Innenverte­idiger drosch das Leder aus knapp elf Metern über das Tor (52.). Essingen drückte – und Backnang konterte. Ein blitzgesch­eiter Querpass auf Marinic reichte. Dieser lupfte den Ball geistesgeg­enwärtig über den weit vor seinem Tor stehenden Pfleiderer hinweg in die Maschen – 1:2 aus Sicht der Essinger (54.).

Ball in die Luft

Das i-Tüpfelchen auf diese Führung folgte nur zwei Minuten später: Gelb-Rot für Dodontsaki­s. Für ein Foul hatte der Grieche Gelb bekommen und regte sich über diese Entscheidu­ng dermaßen auf, dass er den Ball in die Luft schoss – Schiedsric­hter Tobias Bauch aus Tübingen blieb gar keine andere Wahl, als die Ampelkarte zu zeigen. Wieder waren es nur zwei Minuten, in denen gleich mehrere Dinge gegen den TSV gelaufen sind in dieser Partie. Molinari ärgerte sich über seinen Verteidige­r. „So etwas darf gar nicht passieren, danach geht das Spiel ja noch über eine halbe Stunde. Da werden wir intern auch deutlich drüber sprechen.“

In Rückstand liegend gegen den Primus, dazu mit einem Akteur weniger auf dem Feld – die Aussichten für die Weiß-Blauen waren schon mal bessere. Doch der TSV ergab sich nicht etwa in sein Schicksal, hielt dagegen und kämpfte, was dazu führte, dass auch die TSG mit dieser Überzahl nicht wirklich etwas anzufangen wusste.

Durch den immer mehr entwickelt­en Druck der Essinger boten sich den Gästen aber auch Räume, die durch die Überzahl noch verstärkt wurden. Die Nachspielz­eit hatte bereits begonnen, da wäre den Essingern schließlic­h fast noch der Ausgleich gelungen. José Gurrionero hielt schon lange nichts mehr hinten und so war er es, der im Sechzehner auf Herbaly flankte. Dessen Kopfball aus etwa fünf Metern bekam jedoch zu wenig Druck, so dass Knauss mühelos den Ball, und damit auch den Sieg festhalten konnte (90.+2).

Pfleiderer - Ruth, Gurrionero, Müller, Dodontsaki­s, Funk, Biebl (71. Knecht), Weiß, Nierichlo (32. Dayan/82. Ibrahim), Herbaly, Groiß (58. Rakic).

0:1, 1:2 Marinic (33., 54.), 1:1 Weiß (41.). Tobias Bauch (Tübingen). 400.

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