Zweithöchste Niederlage im Schwabenderby für die Ulmer
Ludwigsburg siegt, Günther spielt fast eine halbe Stunde
LUDWIGSBURG (sz) - Diese – wenn auch recht kurze – Fahrt hätten sich die Ulmer sparen können: Nach dem 75:106 (48:56) reisten die Basketballer mit der zweithöchsten Auswärtsniederlage in Ludwigsburg zurück nach Ulm. Den Ton in diesem 33. Schwabenderby setzten von Beginn an die Gastgeber. Mit einem 10:0-Run powerte sich Ludwigsburg in Front und gestattete Ratiopharm Ulm nicht einen Führungswechsel im gesamten Spiel. „Der Start war besonders frustrierend“, sagt Kapitän Per Günther, der in knapp 28 Minuten Einsatzzeit auf 12 Punkte kam. Da der 18-jährige Killian Hayes einen gebrauchten Tag erwischte (11 Minuten, fünf Fouls), besetzte Günther die Aufbauposition so lange (27:48 Minuten) wie seit der Saison 2017/18 nicht mehr.
Ludwigsburg zerstört Ulmer Plan
Wenngleich Ulm im Kampf um den Ball lange Zeit gut aussah und das Rebound-Duell mit 37:31 für sich entschied, unterliefen dem Team von Headcoach Jaka Lakovic mit 22 Ballverlusten erneut zu viele Fehler. Positiv ist herauszuheben, dass Ratiopharm bei 27 Versuchen nur einen Freiwurf vergab. Die Ludwigsburger waren dagegen deutlich aggressiver klauten 17 Bälle, Ulm dagegen keinen. „Wir wussten, was uns hier erwartet, aber Ludwigsburg hat unseren Plan zerstört. Besonders die zehn Ballverluste im dritten Viertel haben uns das Spiel gekostet“, so Lakovic. Ludwigsburg Coach John Patrick war hingegen zufrieden: „Wir hatten heute von Beginn an die richtige Intensität, um über das ganze Feld Druck zu machen. So ist unser Spiel.“
Und dieses reichte einmal mehr für einen Sieg über die Ulmer, für die Ludwigsburg generell ein hartes Pflaster bleibt: In 16 Auswärtsspielen gelangen den Ulmern lediglich vier Siege.
Insofern ist die bittere Pleite kein Sonderfall, in dieser Höhe ist sie allerdings außergewöhnlich. Mit mehr als 31 Punkten Differenz hat Ratiopharm Ulm in Ludwigsburg nur einmal verloren, damals, am 28. Februar 2018 waren es 35 Zähler.