Mit Erfolg verfolgt
Bahnsportler erradeln neun EM-Medaillen
APELDOORN (dpa) - Mit einer Bronzemedaille für das Madison-Duo Theo Reinhardt und Maximilian Beyer hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die Bahn-Europameisterschaften in Apeldoorn beendet. Die beiden Berliner mussten sich nach 200 Runden mit 37 Punkten nur dem dänischen Duo Lasse Norman Hansen/ Michael Morkov (52) und den Niederländern Jan-Willem van Schip/Yoeri Havik (37) geschlagen geben.
Lea Sophie Friedrich aus Dassow hatte zuvor als Vierte im 500-MeterZeitfahren ihre vierte EM-Medaille nur knapp verpasst. Die 19 Jahre alte EM-Debütantin war mit dreimal Edelmetall (Silber Keirin und Teamsprint, Bronze Sprint) die erfolgreichste deutsche Medaillensammlerin. „Meine Medaillenbilanz ist überragend. So habe ich mir das erträumt und gewünscht“, sagte Friedrich.
Mit einer Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen blieb der BDR zum Auftakt der Saison mit den Höhepunkten Heim-WM in Berlin (26. Februar bis 1. März) sowie Olympische Spiele in Tokio hinter der EMBilanz von 2018 in Glasgow (3/4/4) zurück. Allerdings fehlten zwei Leistungsträger: Keirin-Titelverteidiger Stefan Bötticher (Chemnitz) und Madison-Weltmeister Roger Kluge (Berlin). Zudem hatte kurz vor der EM Teamsprint-Olympiasiegerin Miriam Welte (Kaiserslautern) ihren Rücktritt bekanntgegeben.
Unverkennbar war in Apeldoorn der anhaltende Aufschwung in den Verfolgerdisziplinen. In Franziska Brauße aus Öschelbronn stellt der BDR wieder die Europameisterin über 3000 Meter. Titelverteidigerin Lisa Brennauer (Durach) belegte Platz zwei. Domenic Weinstein aus Villingen (2.) und Felix Groß (Leipzig/3.) fuhren über vier Kilometer ebenfalls auf das Podium. Beide Verfolger-Mannschaften konnten in der Olympiaqualifikation punkten und stellten deutsche Rekorde auf.
Schwachstellen der deutschen Mannschaft waren in Apeldoorn die über viele Jahre erfolgsverwöhnten Sprinter, die mit der Rückkehr von Maximilian Levy aus Cottbus und Platz vier im Teamsprint zumindest Schadensbegrenzung betreiben konnten. „Im Sprint und auch im Keirin haben wir derzeit den Anschluss nach ganz vorn verloren“, räumte Bundestrainer Detlef Uibel ein. Aber eben nur dort.