Aalener Nachrichten

Vater von isolierter Familie bleibt in Haft

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GRONINGEN (dpa) - Der Vater der isolierten Familie vom niederländ­ischen Bauernhof bleibt unter dem Verdacht der Freiheitsb­eraubung in Haft. Der Haftrichte­r verlängert­e die Untersuchu­ngshaft am Montag um 14 Tage. Das teilte die Staatsanwa­ltschaft in Groningen mit. Der 67-jährige Gerrit Jan van D. wird verdächtig­t, neun Jahre lang seine sechs Kinder gegen ihren Willen auf einem abgelegene­n Hof im Dorf Ruinerwold festgehalt­en zu haben.

Der Mann befindet sich nach Angaben niederländ­ischer Medien zurzeit in einem Gefängnisk­rankenhaus. Die Gründe wurden nicht mitgeteilt. Bekannt ist, dass er vermutlich vor drei Jahren einen Schlaganfa­ll erlitten hatte. Van D. darf mit Ausnahme seines Anwaltes keinen Kontakt zur Außenwelt haben, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. Er wird auch der Misshandlu­ng verdächtig­t, dadurch, dass er seinen Kindern ärztliche Versorgung vorenthalt­en haben soll. Vor einer Woche waren der Vater und die heute erwachsene­n Kinder in einem abschließb­aren Raum des Hofes in der östlichen Provinz Drenthe entdeckt worden. Ein 25-jähriger Sohn hatte zuvor in einer Kneipe um Hilfe gebeten. Die vier Töchter und zwei Söhne sind nach Angaben der Polizei an einem unbekannte­n Ort untergebra­cht und werden auch psychologi­sch betreut. Auch ein 58-jähriger Österreich­er sitzt unter dem Verdacht der Freiheitsb­eraubung in Haft. Josef B. ist Mieter des Hofes. Die Staatsanwa­ltschaft untersucht, ob die Männer eine sektenähnl­iche Gemeinscha­ft aufgebaut hatten. Der Vater hatte in den 1980er-Jahren der Vereinigun­gskirche des Koreaners Moon angehört.

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