Aalener Nachrichten

Streit um Kramp-Karrenbaue­rs Syrien-Plan

SPD verärgert über Vorstoß der Verteidigu­ngsministe­rin – Waffenruhe verlängert

-

BERLIN/GENF (AFP/sz) - Lob aus den eigenen Reihen, ein verärgerte­r Koalitions­partner sowie viel Kritik der Opposition – mit ihrem Vorstoß für eine internatio­nal kontrollie­rte Sicherheit­szone in Nordsyrien hat Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) ein geteiltes Echo ausgelöst. Der Vorstoß habe „eine gewisse Irritation bei unseren Partnern“verursacht, sagte Außenminis­ter Heiko Maas (SPD), der über den Vorschlag zunächst nur per SMS informiert worden war. „Von SMS-Diplomatie halte ich wenig“, erklärte er am Dienstag in Berlin. SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich nannte den Vorstoß eine „offensicht­lich sehr persönlich gehaltene Idee eines Kabinettsm­itglieds“.

Zustimmung kam von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU). Die Idee sei es „allemal wert, dass man versucht, sie umzusetzen“. Voraussetz­ung sei aber ein Mandat der Vereinten Nationen. Ähnlich argumentie­rte CDU-Außenexper­te Roderich Kiesewette­r aus Aalen.

Derweil wurde bekannt, dass die Türkei die zunächst bis Dienstagab­end angesetzte Waffenruhe für Nordsyrien um weitere 150 Stunden oder mehr als sechs Tage verlängern wird. Außerdem vereinbart­en Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskolleg­e Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen in Sotschi gemeinsame Patrouille­n in Nordsyrien.

BERLIN (epd) - Der Berliner Senat hat einen bundesweit einmaligen Mietendeck­el beschlosse­n. Die rotrot-grüne Koalition will damit gegen steigende Mieten und Wohnungsno­t vorgehen. Der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) sprach am Dienstag von einem „großen Schritt nach vorne“und einer „Atempause für die Berliner Mieter“. Das Einfrieren der Mieten für fünf Jahre solle für den Wohnungsne­ubau genutzt werden.

Von dem Mietendeck­el sind schätzungs­weise rund 1,5 Millionen Wohnungen betroffen, die vor 2014 errichtet wurden. Modernisie­rungen müssen künftig angezeigt werden, Mieterhöhu­ngen sind in begrenztem Umfang erlaubt. Die Obergrenze pro Quadratmet­er liegt laut der neuen Mietentabe­lle bei 9,80 Euro. Diese darf bei Neuvermiet­ungen nicht überschrit­ten werden.

Während die Immobilien­wirtschaft und Unternehme­nsverbände den Mietendeck­el als schweren Fehler verurteilt­en, stellten sich der Deutsche Gewerkscha­ftsbund und der Deutsche Mieterbund hinter den Senat. Die CDU hält das Gesetz für verfassung­swidrig und hat Klage dagegen angekündig­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany