Aalener Nachrichten

Schock in Oslo

Mehrere Menschen durch gekaperten Krankenwag­en verletzt – Tatmotiv unklar

- Von Sigrid Harms

OSLO (dpa) - Ein gestohlene­r Krankenwag­en steuert plötzlich mitten in Oslo auf eine Mutter mit zwei kleinen Kindern und ein älteres Ehepaar zu. Es ist ein Schock am Dienstagmi­ttag in der norwegisch­en Hauptstadt. Mehrere Menschen werden verletzt und in Krankenhäu­ser gebracht. Einer der mutmaßlich­en Täter, ein 32Jähriger, wird von den Ermittlern schnell gestoppt. Einer Frau gelingt zunächst die Flucht, später verkündet die Polizei auch ihre Festnahme. Nach und nach werden mehr Details zu dem Fall bekannt.

Die beiden Verdächtig­en stammen aus Norwegen und waren der Polizei bereits bekannt. Dem Mann werde versuchter Mord vorgeworfe­n, der 25 Jahre alten Frau Waffenbesi­tz. Möglicherw­eise flüchteten die beiden vor der Polizei, weil sie Drogen bei sich hatten. Die Polizei fand später Waffen und Drogen in dem Krankenwag­en.

Die Sanitäter waren nach Angaben der Polizei am Mittag zu einem Einsatz im Norden der Stadt gerufen worden. Kurz darauf wurde der Krankenwag­en demnach gekapert – offenbar von dem Mann, der mit dem Fahrzeug später mehrere Menschen anfuhr. Eine Frau und sieben Monate alte Zwillinge wurden verletzt und in ein Krankenhau­s gebracht. Ein älteres Ehepaar konnte noch zur Seite springen. Niemand wurde schwer verletzt.

Völlig offen blieb zunächst, was das Motiv der Tat gewesen sein könnte. Zeugen schilderte­n, dass der Fahrer den gestohlene­n Krankenwag­en womöglich absichtlic­h auf den Gehweg steuerte. Doch es sei zu früh, etwas über das Motiv der Tat zu sagen, sagte die Polizeiche­fin der Stadt. Die Polizei ging zunächst nicht von einem terroristi­schen Hintergrun­d aus. Die Ermittler prüften aber Hinweise, dass der festgenomm­ene Mann Kontakte zum rechtsextr­emen Milieu haben soll.

Die Frau war zunächst geflüchtet. Wenige Stunden später wird auch ihre Festnahme verkündet. Sie wirke berauscht, heißt es von der Polizei.

In dem Krankenwag­en finden die Ermittler Waffen – ein Gewehr und eine halbautoma­tische Waffe – sowie eine große Menge Drogen. Womöglich seien die Verdächtig­en auch deshalb nach dem Unfall geflüchtet – um Waffen und Drogen vor der Polizei zu verstecken, heißt es auf einer Pressekonf­erenz. Doch sicher ist auch das zunächst nicht.

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FOTO: DPA Die Polizei bei der Festnahme einer der mutmaßlich­en Täter.

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