Durchbruch bei Quantencomputern
BERLIN (dpa) - Dem Internetriesen Google ist nach eigenen Angaben ein bedeutender Schritt bei der Entwicklung von Quantencomputern gelungen. Mithilfe des Prozessors Sycamore sei es möglich, eine Kalkulation in 200 Sekunden zu erledigen, für die der aktuell schnellste Supercomputer 10 000 Jahre benötigen würde, schreiben die Forscher im Wissenschafts-Journal „Nature“.
Schon seit Jahrzehnten suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen in der Computertechnik. Von Quantencomputern erhoffen sie sich, dass bestimmte Rechenaufgaben um ein Vielfaches schneller als mit klassischen Computern durchgeführt werden können. Während bei einem binären Computer die kleinsten Einheiten, Bits genannt, entweder den Zustand 0 oder 1 annehmen, folgen die „Qubits“des Quantencomputers den Gesetzen der Quantenmechanik – sie können mehrere Zustände zur selben Zeit darstellen.
Letztlich dürfte Googles Durchbruch im Quantencomputing die alltägliche Nutzung von Computern kaum berühren, auch weil die Maschinen wegen der erforderlichen tiefen Temperaturen und Vakuumzuständen nicht auf handliche Geräte verkleinert werden können. Für die Wissenschaftler sei es zwar ein „Hallo Welt“-Moment, auf den sie gewartet hätten, schreibt GoogleChef Sundar Pichai in einem Blogbeitrag. Aber zwischen den Laborergebnissen und praktischen Anwendungen von morgen liege noch ein langer Weg. „Es wird viele Jahre dauern, bis wir eine breitere Palette von realen Anwendungen implementieren können“, so Pichai.