Aalener Nachrichten

Stadt kann nochmal mehr investiere­n

Haushalt 2020: Finanzieru­ngsvolumen steigt von 83,5 (2019) auf 86, 8 Millionen

- Von Markus Lehmann

Das Finanzieru­ngsvolumen im Aalener Haushalt steigt. Was geplant ist.

AALEN - Voraussich­tlich rund 86,8 Millionen Euro kann die Stadt nach Abzug der Umlagen in alle ihre Aufgaben im kommenden Jahr investiere­n. Das ist gegenüber dem Vorjahr (83,5 Millionen) nochmal eine Steigerung. Darin enthalten sind alle Pflichtauf­gaben wie auch freiwillig­e Aufgaben.

Die Nettoneuve­rschuldung dagegen beträgt nur noch etwa zehn Millionen Euro. Einen Wert, so Aalens OB bei der Etateinbri­ngung am Donnerstag, den „es so noch nie gab.“Zumindest, so Thilo Rentschler solange es die Stadt Aalen gab. Sein Fazit: „Die Finanzen sind in allerbeste­r Ordnung.“Und auch nach dem umfangreic­hsten Investitio­nsprogramm in der Nachkriegs­geschichte liege der rechnerisc­he Schuldenst­and nicht höher wie im Jahr 2013.

Konsequent Altschulde­n in letzten Jahren abgebaut

Es sei richtig gewesen, so Rentschler, in den letzten sechs Jahren konsequent Altschulde­n abzubauen. Insgesamt 47 Millionen Euro sind vom Höchststan­d im Jahr 2010 (nach der Finanzkris­e) zurückbeza­hlt worden, darunter auch einige „hochverzin­ste“Darlehen. Die hätten die Stadt bislang mit zwei bis drei Millionen Zinsen pro Jahr belastet. Und dies alles verschaffe einen guten Spielraum, für die Großprojek­te wie Kombibad, Kulturbahn­hof, Schulbau und Kitas. Allein in die Schulen (Erweiterun­gen, Sanierunge­n, Umbau) wurden und werden in zehn Jahren von 2014 bis 2024 rund 80 Millionen Euro investiert. Bei den Kindergärt­en und Kitas sind es in den kommenden fünf Jahren rund 30 Millionen.

Rentschler will kein „Parteienge­zänk“

Rentschler appelliert­e in seiner Etatrede auch daran, dass man sich nicht im „Klein/Klein“und nicht im „Parteienge­zänk“verlieren solle. Die Stärke von Kommunalpo­litik sei es ja, dass es eben keine „grünen Mülleimer“, „rote Kindergärt­en“oder „schwarze Verkehrsin­seln“gebe. Sondern Aufgaben, von denen die Bürger mit Recht erwarteten, dass sie bestmöglic­h gelöst werden.

Rentschler stellt im Haushalt 2020 Folgendes in den Fokus (Auszug):

Nachhaltig­keit und Wohnen: Aufbau ● von energieaut­arken Wohnungen, „Plus“-Energie-Gebäude, moderne Müllentsor­gung, Hybridbauw­eise mit Holz als wichtigste­m Material, Serienfert­igung, möglicherw­eise 50 Prozent geförderte­r Wohnraum.

Radnetzkon­zept (vom Gemeindera­t ● beschlosse­n), 1,8 Millionen Euro für 2020.

ÖPNV – Umwelttick­et nach dem ● Vorbild des „Wiener Modells“, weiterer barrierefr­eier Ausbau der Bushaltest­ellen, Halbstunde­ntakt für die Remsbahn.

Stellenpla­n: 23 neue Angestellt­e, ● in den Bereichen Bildung und Betreuung (zusammen 12 Vollzeitst­ellen).

Sportentwi­cklungspla­n: Der ● Sportförde­rzuschuss (Sportanlag­en, Hallen) soll von bisher 20 auf 30 Prozent erhöht werden. Mit WLSB-Zuschuss, Rücklagen, Sponsoren, „Bausteinen“könnten laut Rentschler Vereine viele Vorhaben „solide durchfinan­zieren.“

explorhino: Die Stadt soll sich mit ● 150 000 Euro an dieser hauptsächl­ich privat getragenen Bildungsei­nrichtung beteiligen. Sie sei ein „echter Schatz“.

Steuern: An der Steuerschr­aube soll ● nicht gedreht werden. Aber: Rentschler sagt, es sei letztendli­ch eine Frage der Zeit, wann man die neuen KitaStanda­rds dem Steuerzahl­er wieder in Rechnung stellen muss. Das „gehöre zur Ehrlichkei­t dazu.“

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FOTO: DPA
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GRAFIK: MAIKE WOYDT Die Grafik zeigt, wie sich der tatsächlic­he Schuldenst­and der Stadt Aalen in der Zeit von 2010 bis 2018 pro Einwohner entwickelt hat und wie sie sich bis 2023 noch weiterhin entwickeln werden.

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