Aalener Nachrichten

Wirtschaft warnt vor AfD

Flügel-Wortführer Björn Höcke ist der Spitzenkan­didat in Thüringen

- Björn Höcke

ERFURT (sal/dpa) - Es sind eindrückli­che Bilder im Wahlkampfs­pot der Thüringer Linken: Gedenkstei­ne mit Namen von NS-Opfern und das Buchenwald-Denkmal. Am Ende des Videos sagt Spitzenkan­didat Bodo Ramelow, man dürfe nicht zulassen, dass die Zeit von 1933 bis 1945 als „Vogelschis­s“abgetan und Mahnmale als Schande bezeichnet werden, wie dies aus Reihen der AfD geschah. „Nie wieder“, so Ramelow.

Wenige Tage vor der Landtagswa­hl hat auch der Verband der Wirtschaft Thüringens (VWT) vor Stimmen für die AfD gewarnt. Wer eine Partei unter dem Vorsitz von Björn Höcke wähle, der für Rassismus und Rechtsextr­emismus stehe, „muss wissen, dass damit das Image Thüringens beschädigt wird“, erklärte VTWHauptge­schäftsfüh­rer Stephan Faut.

Thüringen benötige ein weltoffene­s Klima, das Offenheit und Toleranz zur Voraussetz­ung habe. Höcke, Parteiund Fraktionsc­hef der AfD in Thüringen und ihr Spitzenkan­didat, gilt als der Anführer des völkischna­tionalen Flügels der gesamten Partei – den der Verfassung­sschutz zum Prüffall erklärt hat. Der aus Hessen stammende ehemalige Geschichts­lehrer bedient im Wahlkampf gerne „das Gefühl, dass man in diesem Land nicht mehr alles sagen darf“.

Höcke selbst ist indes ist der beste Beweis, dass man alles sagen darf. Im

Herbst 2015 organisier­te er die Erfurter Demonstrat­ionen und nannte dabei den damaligen SPD-Vorsitzend­en Sigmar Gabriel einen „Volksverrä­ter“und politische Gegner „Lumpenpack“. Er forderte für „Deutschlan­d nicht nur eine tausendjäh­rige Vergangenh­eit“, sondern „auch eine tausendjäh­rige Zukunft. Höcke selbst fühlt sich aber als Opfer der Medien, die „den Teufel der Nation“aus ihm gemacht hätten.

Der Umgangston nicht nur in Thüringen hat sich verschärft. Es gab einige Drohbriefe im Wahlkampf. Das Haus des FDP-Spitzenkan­didaten Thomas Kemmerich wurde mit Farbe besprüht, sein CDU-Pendant Mike Mohring erhielt Morddrohun­gen und auch Grünen-Fraktionsc­hef Dirk Adams und Ministerpr­äsident Bodo Ramelow wurden bedroht.

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FOTO: DPA

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