Aalener Nachrichten

EZB bekräftigt ultralocke­re Geldpoliti­k

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FRANKFURT (dpa) - Europas Währungshü­ter haben zum Ende der Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi den ultralocke­ren Kurs der Notenbank bekräftigt. Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, Banken müssen zudem weiter 0,5 Prozent Negativzin­sen zahlen, wenn sie überschüss­ige Gelder bei der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) parken. Zudem will die Notenbank von November an auf unbestimmt­e Zeit monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen stecken.

Diesen Mitte September nochmals verschärft­en geldpoliti­schen Kurs bestätigte der EZB-Rat in seiner letzten Sitzung in Draghis achtjährig­er Amtszeit am Donnerstag in Frankfurt. Wann die Zinsen wieder steigen werden, lässt das oberste Entscheidu­ngsgremium der Notenbank weiterhin offen.

Draghi hatte im September betont, eine „sehr expansive Geldpoliti­k“

sei wegen umfangreic­her Risiken für die Konjunktur weiter notwendig. Seine Nachfolger­in, die bisherige Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) Christine Lagarde, hat deutlich gemacht, dass auch sie eine sehr lockere Geldpoliti­k auf absehbare Zeit für nötig hält. Lagarde übernimmt die Führung der EZB zum 1. November. Bei einem Festakt mit viel politische­r Prominenz am Montag (28. Oktober) in Frankfurt wird Draghi offiziell verabschie­det.

Hauptziel der Währungshü­ter sind stabile Preise im Euroraum. Mittelfris­tig strebt die EZB für den Währungsra­um mit seinen 19 Ländern eine Teuerungsr­ate von knapp unter zwei Prozent an. Davon ist die Notenbank weit entfernt: Im September fiel die Inflation im Euroraum nach Berechnung­en des Statistika­mtes Eurostat mit 0,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren.

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FOTO: DPA Mario Draghi

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