Volkswagen setzt auf E-Mobilität
Forum Elektromobilität: VW will bis 2050 klimaneutral produzieren
SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Der Volkswagen-Konzern setzt ausschließlich auf die Elektromobilität, Dies hat der Konzernstratege E-Mobilität der VW AG, Maik Stephan, beim siebten Gmünder Forum Elektromobilität im Congress-Centrum Stadtgarten unterstrichen.
SCHWÄBISCH GMÜND – Der Volkswagen-Konzern setzt ausschließlich auf die Elektromobilität, weil nur mit ihr ein wesentlicher Beitrag zur Rettung des Klimas möglich sei. Diesen wolle das weltweit agierende Unternehmen angesichts des Klimawandels sofort leisten, nicht in einer ferneren Zukunft. Dies hat der Konzernstratege E-Mobilität der VW AG, Maik Stephan, beim siebten Gmünder Forum Elektromobilität im Congress-Centrum Stadtgarten unterstrichen und bekräftigt: „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg ist!“Bis 2050 will der Konzern deswegen vollkommen klimaneutral produzieren. In einer Podiumsdiskussion nach seinem Vortrag wurde deutlich, dass die Mobilität der Zukunft ein Verkehrsmix aus verschiedenen Transportmitteln sein wird.
Stephan verwies auf den nach seiner Überzeugung menschengemachten Klimawandel. 14 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen gingen weltweit vom Transportsektor aus. Mit seiner ganzen Wertschöpfungskette sei Volkswagen für ein Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Nehme man Busse und Trucks dazu, seien es zwei Prozent. Stephan: „Das ist signifikant. Und das bringen wir auf Null!“
Um dies zu erreichen, setze der Konzern auf batterieelektrische Fahrzeuge, weil diese am energieeffizientesten und umweltfreundlichsten seien. Erste Ergebnisse werde man schon bald sehen, die entsprechenden Entscheidungen seien bereits gefallen. Das Ziel des Pariser Klimaabkommens sei, dass es ab 2050 keine klimaschädlichen Emissionen gebe. Folglich dürfe VW ab 2038 oder 2040 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr auf den Markt bringen. In den nächsten Jahren sollen im Gegenzug 70 verschiedene, batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge auf den Markt kommen. Insgesamt sollen 22 Millionen Exemplare produziert werden.
Bereits im November beginne in Zwickau die Produktion des ID.3, der nach Käfer und Golf das dritte Volksauto des Konzerns werden und weniger als 30 000 Euro kosten soll. Ab 2021 würden in Zwickau ausschließlich Elektroautos produziert, die Kapazität des Werks liege bei 330 000 Fahrzeugen im Jahr. Schon das erste Elektroauto werde klimaneutral übergeben.
Die Reichweite müsse stimmen, sagte Stephan weiter. Sie werde zwischen 300 und 550 Kilometern liegen. Laden könne man sein Fahrzeug
zu einem großen Teil zuhause, über Nacht. Eine weitere Lademöglichkeit werde für viele bei ihrem Arbeitgeber sein. An den Autobahnen wolle VW zusammen mit anderen Unternehmen 400 Schnellladestationen installieren. Binnen fünf Minuten könne man hier 100 Kilometer Reichweite „tanken“.
E-Mobilität ist Kern der künftigen Ausrichtung des Konzerns
Eine Herausforderung, räumte Stephan ein, sei der restliche öffentliche Raum. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, seien Supermärkte, die über insgesamt 1,9 Millionen Parkplätze verfügten. VW selbst werde europaweit 250 Millionen Euro in den Aufbau einer Infrastruktur mit 36 000 Ladepunkten investieren. Denn die Elektromobilität sei künftig der Kern der Ausrichtung von VW. Dies sei der einzige Weg, die Zukunft der Welt zu retten und trotzdem Mobilität zu ermöglichen.
Stephan war anschließend Teilnehmer einer Podiumsdiskussion , an der sich zum Thema „Elektromobilität – Schlüsseltechnologie einer erfolgreichen Energie- und Mobilitätswende“auch Marcel Weil vom Forschungsbereich Innovationsprozesse und Technikfolgen des KIT (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse), Michael Ruprecht,
Leiter Anwendung Kommunenprojekte bei e-mobil BW GmbH, Stefan Reindl, Direktor (CEO) des Instituts für Automobilwirtschaft, Marc Holz, Geschäftsführer IFO (Institut für Oberflächentechnik) GmbH in Schwäbisch Gmünd, und Enrique Luque Aleman, verantwortlich für New Tecnologies bei der Voith Group Germany, äußerten.
Das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg, der Stadt und den Stadtwerken Schwäbisch Gmünd veranstaltete Forum Elektromobilität hat sich zu einer der größten Plattformen für Elektromobilität in Süddeutschland entwickelt. Darauf wies Oberbürgermeister Richard Arnold stolz hin. Aber auch die Elektromobilität nehme in der Region Fahrt auf, sagte er im Eingangsgespräch mit IHKHauptgeschäftsführerin Michaela Eberle und Moderator Peter Schwierz, Chefredakteur bei electrive.net, dem Branchendienst für Elektromobilität. Fast 3000 E-Fahrzeuge seien inzwischen zugelassen, eine Steigerung um 65 Prozent in den vergangenen eineinhalb Jahren. Diesen Transformationsprozess begleite die IHK, unterstrich Michaela Eberle, schließlich sei Ostwürttemberg eine industriegeprägte Region, in der der Bereich Automotive eine große Rolle spiele.