Pro-Kopf-Verschuldung auf Rekordtief
Noch 299 Euro pro Einwohner - Zehn Millionen als Bausparvertrag angelegt
AALEN - Noch nie war die Pro-Kopfverschuldung jedes Aaleners so niedrig wie momentan. Zumindest im letzten Vierteljahrhundert. Sie liegt bei 299 Euro tatsächlichem Schuldenstand. Eigentlich wären es sogar nur etwa 150 Euro. Einen Höchststand hatte es im Jahr 2010 gegeben. Da lag der Schuldenstand jedes Bürgers bei 1008 Euro. Im vergangenen Jahr waren es 344 Euro, 2017 416 und im Jahr 2016 449 Euro.
Das mit den 299 beziehungsweise 150 Euro kommt so zustande: Die Stadt hat einen vom Gemeinderat genehmigten Bausparvertrag in Höhe von etwa zehn Millionen Euro angelegt. Der wird in die Pro-Kopfverschuldung mit eingerechnet.
Ohne ihn läge die Pro-Kopf-Verschuldung bei 150 Euro.
Der Bausparvertrag bringt zwar nur 0,1 Prozent Zinsen. Aber die
Stadt spart sich die Geldaufbewahrungsgebühr und so liegt die „Marge“bei 0,5 Prozent. Das macht, rechnete Aalens Oberbürgermeister
beim Pressegespräch vor der Etateinbringung 2020, rund 50 000 Euro Plus pro Jahr. Was in ungefähr einer Angestelltenstelle entspräche.
Für das kommende Jahr rechnet die Stadt mit einem rechnerischen Schuldenstand von 454 Euro pro Einwohner. Thilo Rentschler erklärt den rechnerischen Schuldenstand an einem aktuellen Beispiel als Fiktion: Der Gemeinderat beschließt auf Aalener Gebiet den Bau von drei Aussichtsplattformen. Die Kreditaufnahme würde sich dann auf die Pro-Kopf-Verschuldung auswirken – sie würde also steigen.