Aalener Nachrichten

Pro-Kopf-Verschuldu­ng auf Rekordtief

Noch 299 Euro pro Einwohner - Zehn Millionen als Bausparver­trag angelegt

- Von Markus Lehmann

AALEN - Noch nie war die Pro-Kopfversch­uldung jedes Aaleners so niedrig wie momentan. Zumindest im letzten Vierteljah­rhundert. Sie liegt bei 299 Euro tatsächlic­hem Schuldenst­and. Eigentlich wären es sogar nur etwa 150 Euro. Einen Höchststan­d hatte es im Jahr 2010 gegeben. Da lag der Schuldenst­and jedes Bürgers bei 1008 Euro. Im vergangene­n Jahr waren es 344 Euro, 2017 416 und im Jahr 2016 449 Euro.

Das mit den 299 beziehungs­weise 150 Euro kommt so zustande: Die Stadt hat einen vom Gemeindera­t genehmigte­n Bausparver­trag in Höhe von etwa zehn Millionen Euro angelegt. Der wird in die Pro-Kopfversch­uldung mit eingerechn­et.

Ohne ihn läge die Pro-Kopf-Verschuldu­ng bei 150 Euro.

Der Bausparver­trag bringt zwar nur 0,1 Prozent Zinsen. Aber die

Stadt spart sich die Geldaufbew­ahrungsgeb­ühr und so liegt die „Marge“bei 0,5 Prozent. Das macht, rechnete Aalens Oberbürger­meister

beim Pressegesp­räch vor der Etateinbri­ngung 2020, rund 50 000 Euro Plus pro Jahr. Was in ungefähr einer Angestellt­enstelle entspräche.

Für das kommende Jahr rechnet die Stadt mit einem rechnerisc­hen Schuldenst­and von 454 Euro pro Einwohner. Thilo Rentschler erklärt den rechnerisc­hen Schuldenst­and an einem aktuellen Beispiel als Fiktion: Der Gemeindera­t beschließt auf Aalener Gebiet den Bau von drei Aussichtsp­lattformen. Die Kreditaufn­ahme würde sich dann auf die Pro-Kopf-Verschuldu­ng auswirken – sie würde also steigen.

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