Aalener Nachrichten

Parkplatzs­uche macht 30 Prozent des Verkehrs aus

Ohne Digitalisi­erung ist der Verkehr der Zukunft nicht zu bewältigen – sonst droht der Kollaps

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OBERKOCHEN (tu) - Das Thema Digitalisi­erung drängt. In vielen Bereichen ist sie nicht mehr wegzudenke­n, weil sie, etwa bei der möglichen effiziente­n Nutzung von Parkplätze­n, sehr viele Vorteile bietet. Mehr noch: Ohne sie ist etwa der Verkehr der Zukunft nicht zu bewältigen, weil sonst der Kollaps droht. Wo überall die Chancen der Digitalisi­erung liegen, ist beim Kongress Zukunft 5.0 deutlich geworden, zu dem das Zentrum für Digitale Entwicklun­g (ZDE), das in Westhausen sitzt, am Donnerstag in das Zeiss-Forum in Oberkochen eingeladen hatte. Gekommen waren Vertreter der Privatwirt­schaft ebenso wie Repräsenta­nten der so genannten „kommunalen Familie“.

„Mit Daten Politik machen“war ebenso ein Thema wie ein „CO2-neutraler Gebäudebes­tand durch digitale Energiewen­de“oder eine dank Digitalisi­erung effiziente Nutzung von Parkplätze­n. In reinstem fränkische­m Dialekt rechnete Kwthaman Mahadevan von der Firma Smart City System aus Nürnberg vor, dass 30 Prozent des innerstädt­ischen Verkehrs der Parkplatzs­uche gelten. Das koste immens viel Zeit und Sprit. Auch Kontrollen gebe es nur auf gut Glück. Dies sei Industrie 2.0 statt Zukunft 5.0.

Weil ihn selbst diese Parkplatzs­uche nach eigenem Bekunden „tierisch genervt“habe, habe er als gelernter Maschinenb­auer mit Studienkol­legen Parking Pilot zur Parkraumbe­wirtschaft­ung

entwickelt. Das sind Sensoren, die auf den Parkplätze­n einfach anzubringe­n und zu warten und geeignet sind für Apps und Navigation­sgeräte. Auch sei so für Kontrolleu­re leicht zu überwachen, welches Fahrzeug wo wie lange stehe. Inzwischen seien bundesweit 34 000 Sensoren installier­t.

Vorher wissen, wo man später parkt

Die Vision: Über Google maps beispielsw­eise sind künftig Parkplätze leicht zu finden und zu reserviere­n. Man weiß sogar schon vor der Einfahrt ins Parkhaus, in welcher Etage die freien Stellplätz­e sind.

Mit dem fließenden Verkehr der Zukunft beschäftig­te sich Armin

Müller von der „Emm! Solutions GmbH“. Da der Kollaps drohe, müsse man Mobilität anders organisier­en. Nachdem der Bedarf im Laufe des Tages unterschie­dlich sei, brauche man auch unterschie­dliche Fahrzeuge dafür, dem Carsharing vergleichb­ar. Das Management müsse zentral organisier­t sein.

Das Gesetz verlange noch, dass jedes Fahrzeug auch einen Fahrer hat. Man müsse aber heute schon mithilfe der Digitalisi­erung so zu denken beginnen, als ob dieser Fahrer bereits draußen sei. Man müsse sich das Transportm­anagement also voll automatisi­ert vorstellen. Müller: „Wir müssen also heute die Strukturen legen, um in fünf bis zehn Jahren Erfolg zu haben.“

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