Aalener Nachrichten

Es geht nur gemeinsam

VfR-Präsidium richtet auf Mitglieder­versammlun­g einen flammenden Appell an alle – Osttribüne im Dezember

- Von Sebastian van Eeck

AALEN - Sie brauchen die Stadt, die Firmen, die Fans und vor allen Dingen weitere Mitstreite­r. „Unsere Kräfte sind auch endlich. Alleine werden wir es nicht schaffen“, sagt der VfR-Präsidiums­sprecher Roland Vogt. Fakt ist der Fußball-Regionalli­gist hat weiterhin Verbindlic­hkeiten und hat mit einem gehörigen Schwund an Sponsoren zu kämpfen.

Der „bittere“Abstieg war ein Gemeinscha­ftsprojekt. „Wir haben alle Entscheidu­ngen gemeinsam abgesegnet“, so der Sprecher des Präsidiums, Roland Vogt und daher wolle er das nach dem Abstieg ausgeschie­denen Präsidiums­mitglied Hermann Olschewski noch einmal in Schutz nehmen. „Wir machen das hier alles ehrenamtli­ch und mit viel Engagement“, stellte Vogt am Mittwochab­end vor den versammelt­en 172 Mitglieder­n im Sparkassen-Forum klar. Ein Ort, den die Fußballer dank der Hochschule Aalen nur noch nutzen dürfen. Diese Räumlichke­iten samt der ehemaligen Geschäftss­telle darüber hat diese angemietet und hält dort unter anderem Vorlesunge­n ab.

Nur noch 135 Sponsoren

Die verblieben­en und in der Anzahl deutlich reduzierte­n Mitarbeite­r haben nun einen neuen Platz im Verbindung­sbau zwischen der ehemaligen Gaststätte und dem Forum gefunden.

„Vielleicht hätten wir das schon nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga machen sollen“, gab Weißkopf zu Protokoll. Der Umzug ist nicht der einzige Einschnitt den der Verein hinnehmen musste. Neben den weggefalle­nen Fernsehgel­dern (rund 850 000 Euro), dem Wegfall des Ligasponso­ring (100 000 Euro) und dem Ballsponso­ring (50 000 Euro) hat der Verein auch zahlreiche Sponsoren verloren. Von 209 ist die Zahl nun auf 135 geschrumpf­t. Zu wenig für das gesteckte Etatziel von rund 2,2 Millionen Euro. Bislang klafft noch eine Lücke. Denn man habe laut Weißkopf erst rund 1,7 Millionen Euro eingesamme­lt. Zudem sind die bislang neun Funktionär­e des VfR in Aufsichtsr­at und Präsidium an der „Grenze des Belastbare­n“(Vogt) angekommen. Allesamt haben neben dem Engagement schließlic­h noch ein Unternehme­n zu führen, lässt Vogt wissen. Finanziell unterstütz­en diese den VfR mit rund 800 000 Euro.

Unterstütz­er gesucht

Sie brauchen daher Unterstütz­er und zwar gerne auch welche, die wie Thomas Taferner eben nicht wirklich aus dem Fußball stammen. „Ich kann laufen, aber mit dem Ball wird es schwierig“, gab dieser unumwunden zu. Dennoch ist er mit seiner Firma einer der wichtigste­n Sponsoren und bringe sich zudem „sehr in die Sponsorens­uche und ins Marketing ein“(Weißkopf).

Doch es reicht eben nicht. Daher geht der flammenden Appell von Weißkopf (der nach dem Abschied von Rudi Feil neben dem Sport auch für den Bereich Marketing spricht) um Unterstütz­ung auch an die Stadt: „Wir brauchen sie als Türöffner.“Sport-Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann nahm den Ball gerne auf. Die Stadt habe ja gerade erst die Anschaffun­g der neuen Osttribüne beschlosse­n. Diese soll zum letzten Heimspiel des Fußballjah­res eingeweiht werden. „Dann auch hoffentlic­h mit drei Punkten“, sagte Ehrmann.

Sportlich im Soll

Sportlich sei der Verein im Soll. Aktuell Platz 10 mit 18 Punkten. Bis zum Ende der Hinrunde stehe das Punkteziel von 22 bis 24 Punkte. Das sei immer noch erreichbar. Dennoch ist sich Weißkopf sicher: „Wir werden am 27. Spieltag wohl noch nicht gesichert sein. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft die Klasse halten werden.“Der neue Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore (löste den zum 30. September aus dem Amt geschieden­en Holger Hadek ab) stellte sich den Mitglieder auch noch einmal offiziell vor und legte einige Ideen seinerseit­s dar. So arbeite er derzeit etwa an einem Bonussyste­m für Mitglieder.

Bonussyste­m für Mitglieder

„Bislang nutzen sie ihren Mitgliedsa­usweis nur um die Mitglieder­versammlun­g zu besuchen. Das soll anders werden“, so Lepore. Zudem wolle er noch mehr Mitglieder gewinnen. Vielleicht ja auch solche, die dann irgendwann einmal eine Ehrung erhalten werden. Geehrt wurden für 25 Jahre:

Ansgar Kaufmann, Alwin Nuding, Holger Merz und Robert Brenner. 50

Jahre: Fritz König, Gudrun Fetzer, Karl Schmidt Marianne Rembold, Bruno Widmann, Inge Schieber, Manfred Meyer und Ursula Lingel.

60 Jahre: Gernot Röhmel, Berthold Blum, Claus Albrecht, Karin Wünsch, Michael Taller, Wieland Schilling, Rainer Deppner und Willy Schneider. 70 Jahre: Karl-Heinz Mayle, Gerhard Kayser, Werner Brenner, Lothar Hausch, Friedel Rau, Horst Uhl und Gerhard Wünsch.

Im Übrigen wird die nächste Mitglieder­versammlun­g in einem Jahr stattfinde­n. Dem Antrag haben die Mitglieder mit einer Dreivierte­lmehrheit zugestimmt. Bislang fand die Versammlun­g alle zwei Jahre statt.

 ?? FOTO: KLOCKER ?? Gelebte Vereinstre­ue. Viele Jahre halten (von links neben Walter Höffner und Roland Vogt) Gerhard Kayser, Horst Uhl, Gerhard Wünsch, Karin Wünsch, Gudrun Fetzer und Manfred Meyer (rechts daneben Michael Weißkopf) dem VfR Aalen schon die Treue.
FOTO: KLOCKER Gelebte Vereinstre­ue. Viele Jahre halten (von links neben Walter Höffner und Roland Vogt) Gerhard Kayser, Horst Uhl, Gerhard Wünsch, Karin Wünsch, Gudrun Fetzer und Manfred Meyer (rechts daneben Michael Weißkopf) dem VfR Aalen schon die Treue.

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