Es geht nur gemeinsam
VfR-Präsidium richtet auf Mitgliederversammlung einen flammenden Appell an alle – Osttribüne im Dezember
AALEN - Sie brauchen die Stadt, die Firmen, die Fans und vor allen Dingen weitere Mitstreiter. „Unsere Kräfte sind auch endlich. Alleine werden wir es nicht schaffen“, sagt der VfR-Präsidiumssprecher Roland Vogt. Fakt ist der Fußball-Regionalligist hat weiterhin Verbindlichkeiten und hat mit einem gehörigen Schwund an Sponsoren zu kämpfen.
Der „bittere“Abstieg war ein Gemeinschaftsprojekt. „Wir haben alle Entscheidungen gemeinsam abgesegnet“, so der Sprecher des Präsidiums, Roland Vogt und daher wolle er das nach dem Abstieg ausgeschiedenen Präsidiumsmitglied Hermann Olschewski noch einmal in Schutz nehmen. „Wir machen das hier alles ehrenamtlich und mit viel Engagement“, stellte Vogt am Mittwochabend vor den versammelten 172 Mitgliedern im Sparkassen-Forum klar. Ein Ort, den die Fußballer dank der Hochschule Aalen nur noch nutzen dürfen. Diese Räumlichkeiten samt der ehemaligen Geschäftsstelle darüber hat diese angemietet und hält dort unter anderem Vorlesungen ab.
Nur noch 135 Sponsoren
Die verbliebenen und in der Anzahl deutlich reduzierten Mitarbeiter haben nun einen neuen Platz im Verbindungsbau zwischen der ehemaligen Gaststätte und dem Forum gefunden.
„Vielleicht hätten wir das schon nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga machen sollen“, gab Weißkopf zu Protokoll. Der Umzug ist nicht der einzige Einschnitt den der Verein hinnehmen musste. Neben den weggefallenen Fernsehgeldern (rund 850 000 Euro), dem Wegfall des Ligasponsoring (100 000 Euro) und dem Ballsponsoring (50 000 Euro) hat der Verein auch zahlreiche Sponsoren verloren. Von 209 ist die Zahl nun auf 135 geschrumpft. Zu wenig für das gesteckte Etatziel von rund 2,2 Millionen Euro. Bislang klafft noch eine Lücke. Denn man habe laut Weißkopf erst rund 1,7 Millionen Euro eingesammelt. Zudem sind die bislang neun Funktionäre des VfR in Aufsichtsrat und Präsidium an der „Grenze des Belastbaren“(Vogt) angekommen. Allesamt haben neben dem Engagement schließlich noch ein Unternehmen zu führen, lässt Vogt wissen. Finanziell unterstützen diese den VfR mit rund 800 000 Euro.
Unterstützer gesucht
Sie brauchen daher Unterstützer und zwar gerne auch welche, die wie Thomas Taferner eben nicht wirklich aus dem Fußball stammen. „Ich kann laufen, aber mit dem Ball wird es schwierig“, gab dieser unumwunden zu. Dennoch ist er mit seiner Firma einer der wichtigsten Sponsoren und bringe sich zudem „sehr in die Sponsorensuche und ins Marketing ein“(Weißkopf).
Doch es reicht eben nicht. Daher geht der flammenden Appell von Weißkopf (der nach dem Abschied von Rudi Feil neben dem Sport auch für den Bereich Marketing spricht) um Unterstützung auch an die Stadt: „Wir brauchen sie als Türöffner.“Sport-Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann nahm den Ball gerne auf. Die Stadt habe ja gerade erst die Anschaffung der neuen Osttribüne beschlossen. Diese soll zum letzten Heimspiel des Fußballjahres eingeweiht werden. „Dann auch hoffentlich mit drei Punkten“, sagte Ehrmann.
Sportlich im Soll
Sportlich sei der Verein im Soll. Aktuell Platz 10 mit 18 Punkten. Bis zum Ende der Hinrunde stehe das Punkteziel von 22 bis 24 Punkte. Das sei immer noch erreichbar. Dennoch ist sich Weißkopf sicher: „Wir werden am 27. Spieltag wohl noch nicht gesichert sein. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft die Klasse halten werden.“Der neue Geschäftsführer Giuseppe Lepore (löste den zum 30. September aus dem Amt geschiedenen Holger Hadek ab) stellte sich den Mitglieder auch noch einmal offiziell vor und legte einige Ideen seinerseits dar. So arbeite er derzeit etwa an einem Bonussystem für Mitglieder.
Bonussystem für Mitglieder
„Bislang nutzen sie ihren Mitgliedsausweis nur um die Mitgliederversammlung zu besuchen. Das soll anders werden“, so Lepore. Zudem wolle er noch mehr Mitglieder gewinnen. Vielleicht ja auch solche, die dann irgendwann einmal eine Ehrung erhalten werden. Geehrt wurden für 25 Jahre:
Ansgar Kaufmann, Alwin Nuding, Holger Merz und Robert Brenner. 50
Jahre: Fritz König, Gudrun Fetzer, Karl Schmidt Marianne Rembold, Bruno Widmann, Inge Schieber, Manfred Meyer und Ursula Lingel.
60 Jahre: Gernot Röhmel, Berthold Blum, Claus Albrecht, Karin Wünsch, Michael Taller, Wieland Schilling, Rainer Deppner und Willy Schneider. 70 Jahre: Karl-Heinz Mayle, Gerhard Kayser, Werner Brenner, Lothar Hausch, Friedel Rau, Horst Uhl und Gerhard Wünsch.
Im Übrigen wird die nächste Mitgliederversammlung in einem Jahr stattfinden. Dem Antrag haben die Mitglieder mit einer Dreiviertelmehrheit zugestimmt. Bislang fand die Versammlung alle zwei Jahre statt.