Gymnasiasten laut Verband überfordert
STUTTGART (kab/lsw) - Viele Gymnasiasten im Land sind laut Philologenverband überfordert. Seit 2014 erhebt der Interessenverband der Gymnasiallehrer Daten hierzu. Das Ergebnis für das vergangene Schuljahr: Rund 7,2 Prozent der Schüler von Klasse 5 bis 8 seien den Anforderungen nicht gerecht geworden.
An der Umfrage haben sich 60 Schulleitungen im Südwesten beteiligt. Als überfordert gelten Schüler, die nicht oder auf Probe versetzt wurden und solche, die im Laufe des Jahres wegen ihrer Leistung die Schule verließen. Aufgenommen in die Statistik sind auch Schüler, denen das Lehrerkollegium einen Wechsel auf die Realschule empfahl.
Der Verbandsvorsitzende Ralf Scholl fordert in diesem Zusammenhang die Rückkehr zur verbindlichen Grundschulempfehlung. Ob die Gymnasiasten vor 2012, bevor die Verbindlichkeit fiel, weniger überfordert waren, kann er nicht sagen. Die Umfrage gibt es seit 2014.
Auch die jüngste IQB-Bildungsstudie hat Baden-Württemberg ein Qualitätsproblem an den Gymnasien bescheinigt. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat ein neues Konzept zum Übergang auf die weiterführenden Schulen angekündigt. Der Landeselternbeirat kritisierte hingegen Kultusministerium und Verband dafür, einen Zusammenhang zwischen dem Wegfall der Verbindlichkeit und dem schlechten Abschneiden zu konstruieren.