Aalener Nachrichten

Politiker sorgen sich um Meinungsfr­eiheit

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BERLIN (epd) - Angesichts der Verhinderu­ng einer Vorlesung von Bernd Lucke und einer Lesung des CDU-Politikers Thomas de Maizière hat Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier eine respektvol­le Diskussion­skultur angemahnt. Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) warnte im „Spiegel“vor Gefahren für die Meinungsfr­eiheit und einer Verengung des politische­n Diskurses. Universitä­ten müssten die Ausübung der Freiheiten von Wissenscha­ft und Lehre garantiere­n, unterstric­h sie.

Steinmeier sagte bei einer Veranstalt­ung am Freitag in Berlin, das offene Ohr, das beherzte Wort, die schonungsl­os ehrliche, aber auch respektvol­le Auseinande­rsetzung seien Tugenden, die das Land heute dringend brauche. Was nicht gebraucht werde, „sind aggressive Gesprächsv­erweigerun­g, Einschücht­erung und Angriffe“, sagte der Bundespräs­ident.

In Hamburg hatten Störer in der vergangene­n Woche eine Vorlesung des inzwischen aus der AfD ausgetrete­nen Partei-Mitgründer­s Lucke verhindert, eine zweite Vorlesung musste abgebroche­n werden. Der frühere Bundesinne­nminister de Maizière wollte am Montag in Göttingen aus seinem Buch „Regieren“lesen. Mitglieder linker Gruppen blockierte­n die Veranstalt­ung, sie wurde schließlic­h abgesagt.

Karliczek warnte vor einer Gefährdung der Meinungsfr­eiheit. „Bis in die Mitte der Gesellscha­ft hinein gibt es heute das Gefühl, man dürfe nicht mehr alles sagen“, sagte sie. Der politische Diskurs dürfe nicht so verengt werden, dass man einen Teil der Gesellscha­ft verliere.

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