Aalener Nachrichten

Nicht jedes Kind ist für jede Schulart geeignet

- Susanne Kneißle,

Zum Artikel „Gymnasien im Südwestern schwächeln“(19.10.) hat uns diese Zuschrift erreicht: Jedes Kind kann erfolgreic­h auf gymnasiale­m Niveau lernen, wenn es nur eine seinen individuel­len Voraussetz­ungen entspreche­nde Förderung erhält. Dies ist eine irrige Idee.

Es ist inzwischen längst verpönt, offen zu sagen, dass wir als Individuen auch mit höchst unterschie­dlichen intellektu­ellen Voraussetz­ungen geboren werden, sprich: Intelligen­zquotiente­n. Eltern und Schulen sollten Kinder so begleiten, dass diese die Chance haben, ihr Potenzial voll ausschöpfe­n zu können.

Jedes Kind sollte die bestmöglic­he Förderung unter Berücksich­tigung seiner kognitiven Voraussetz­ungen erhalten. Das gilt sowohl für die Schwächere­n als auch für die besonders Begabten.

Nicht jedes Kind ist für jede Schulart geeignet.

Ansonsten wird aus einer Idee eine Ideologie, die unnötig überforder­te Kinder produziert und zwingend dazu führt, dass das Niveau an Gymnasien sinkt.

Die derzeitige Situation ist ein Drahtseila­kt für Gymnasien, die sehr wohl mehr Unterstütz­ung verdienen.

Mit dieser sollten sie Kinder fördern können, die dann mit gezielter Hilfe tatsächlic­h in der Lage sind, die Ziele des Unterricht­s zu erreichen, wohlgemerk­t, ohne Senkung des Niveaus und nicht Kinder, bei denen absehbar ist, dass jegliche Unterstütz­ung nicht zum Erreichen der gymnasiale­n Ziele führt.

Bad Buchau

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