Nichts zu verlieren gegen den Primus
Gegen Bezirksliga-Favoriten Bettringen rechnet sich verletzungsgeplagter SV Lauchheim nur geringe Chancen aus
AALEN - Ein Negativlauf und personelle Sorgen haben dafür gesorgt, dass sich der SV Lauchheim plötzlich mittendrin befindet im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga. Ausgerechnet in dieser prekären Situation reist der ungeschlagene Spitzenreiter SG Bettringen an. Das ersatzgeschwächte Team von Trainer Olaf Saur steht vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe.
Katerstimmung in Lauchheim: Mit drei Siegen war der SVL zunächst mustergültig in die neue Saison gestartet – doch es folgte der Einbruch. Sechs der vergangenen sieben Partien gingen verloren, lediglich gegen den TV Neuler (3:1) gab es noch einmal Grund zum Jubeln. Die logische Konsequenz: Als Tabellenzehnter sind die Grün-Weißen der Gefahrenzone bedrohlich nahe gekommen, nur noch zwei Zähler trennen sie vom Relegationsplatz. Abstiegskampf ist angesagt beim Vorjahresachten.
Der Negativlauf hat aber auch seine Hintergründe. „Am Dienstag standen im Training gerade einmal zehn Feldspieler zur Verfügung“, berichtet Olaf Saur von seiner größten Not. Mit Johannes Kluczka (Zehenverletzung), Matthias Joas (Schulter) und Jonathan Kluczka (Knöchel) fallen gleich drei Stammkräfte auf unbestimmte Zeit aus. Und der Kader ist nicht so breit aufgestellt, dass der Coach diese Verluste ohne Weiteres kompensieren könnte. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wider. „Wenn in der Breite die Qualität fehlt, wird es schwierig gegen spielstarke Mannschaften zu bestehen“, blickt Saur zurück auf die deftigen Auswärtspleiten in Unterkochen (1:6) und Hofherrnweiler (0:5). Zu allem Überfluss kassierte der SVL trotz ordentlicher Vorstellung auch noch eine Last-Minute-Niederlage beim Aufstiegsanwärter in Schnaitheim (1:2).
„Wenn es einmal schlecht läuft, dann läuft es richtig schlecht“, findet Saur, der mit äußerst sorgenvoller Miene dem nächsten Spiel entgegen blickt. Der SV Lauchheim (10./12 Punkte) gegen die SG Bettringen (1./ 28), es ist ein Duell der krassen Gegensätze. Krisengeschüttelte Gastgeber empfangen einen euphorisierten Spitzenreiter, der mit der Empfehlung von neun Siege in Folge anreist. Die viertschwächste Abwehr der Liga (24 Gegentreffer) bekommt es mit dem Top-Torjäger der Liga, Patrick Gräßle (16 Saisontore in nur 9 Einsätzen), zu tun. In allen bisherigen sechs Begegnungen zog der SVL den Kürzeren, vergangene Saison beide Male mit 0:3. Die Rollenverteilung ist eindeutig.
Auch Saur macht deshalb keinen Hehl aus seinem Respekt, ja, sogar ein bisschen Angst schwingt in seinen Worten. „Ganz ehrlich“, seufzt der 41-Jährige, „gegen die vermutlich stärkste Mannschaft der Liga geht es für uns einfach nur darum, eine passable Leistung zu zeigen und keine Klatsche zu kassieren.“Ein 1:8-Debakel wie vor drei Jahren wollen die Lauchheimer in ihrer aktuellen Situation unbedingt verhindern. Allzu große Hoffnungen auf eine Überraschung will der Übungsleiter nicht wecken: „Wir sind derzeit zu sehr mit uns selbst beschäftigt, deshalb will ich mich damit gar nicht beschäftigen. Wichtig ist mir, dass wir kompakt auftreten und weniger Gegentore
bekommen als zuletzt.“Zumindest erhobenen Hauptes den Platz zu verlassen, so lautet die Devise. „Wir wollen ein positives Gefühl mitnehmen, um gerüstet zu sein für die wichtigen Spiele, die auf uns zukommen“, blickt Saur bereits voraus auf die folgenden Duelle mit den Neulingen Großdeinbach und Heldenfingen/Heuchlingen. Seine Rechnung: Trotz aller Probleme sollten die Grün-Weißen noch vor der Winterpause die 20 Punkte-Marke, um somit über dem Strich zu stehen. „Das ist auf jeden Fall machbar“, gibt sich Saur kämpferisch, „aber es ist natürlich schwierig, die Mannschaft wieder aufzubauen und aus dem Negativlauf herauszukommen.“
Dank an den SV Lippach
Denn immerhin gibt es auch eine Nachricht zu vermelden: Während der heimische Sportplatz neugebaut wird, haben sich die Lauchheimer in ihrem Ausweichquartier bereits bestens eingelebt. „Am Rasen liegt es mit Sicherheit nicht, dass wir zu wenig Punkte geholt haben“, erklärt Saur schmunzelnd, „wir sind dem SV Lippach sehr dankbar für seine Gastfreundschaft, das funktioniert bislang hervorragend. Der Platz ist in einem sehr guten Zustand, auch wenn die geringe Größe für uns natürlich eine Umstellung bedeutete.“Ob dieser kleine Heimvorteil helfen kann, um die favorisierten Bettringer zu Fall zu bringen? Sollte diese Sensation gelingen, wären dem SVL die Glückwünsche vom SV Waldhausen (2./28) in jedem Fall sicher. Der Zweitplatzierte bekommt es aber zunächst selbst auf heimischem Platz mit einem unbequemen Gegner zu tun, wenn der TV Neuler (4./17) anreist.
Während sich das Spitzenduo weiter absetzen könnte, ist das Tabellenmittelfeld weiterhin extrem eng gestaffelt. Auf dem Vormarsch befindet sich der FV 08 Unterkochen (5./16), dem der Trainerwechsel offensichtlich gut getan hat. Unter der Regie von Trainer Sven Palinkas gelangen zuletzt drei Siege bei stolzen 16:1 Toren, während der kommende Gegner TSG Nattheim (11./11) dreimal in Folge leer ausging. Überwiegend erfolgreich tritt derzeit auch die TSG Hofherrnweiler II (6./15) auf, die zwölf von 15 möglichen Zählern holte und diesen Lauf nun auswärts bei den SF Lorch (13./10) fortsetzen will.
Die erhoffte Kehrtwende nach sechs Partien ohne Sieg ist der DJKSG Schwabsberg-Buch (9./13) gelungen – und wie: Beim 7:0-Kantersieg in Großdeinbach konnten die Rainauer kräftig Selbstvertrauen tanken für das Aufeinandertreffen mit einem weiteren Mitaufsteiger. Bei einem Heimerfolg gegen die SG Heldenfingen/Heuchlingen (12./11) würde man den nächsten Schritt in Richtung der gesicherten Gefilde tätigen. Bereits am Samstag ist die SGM Kirchheim/Trochtelfingen (15./8) beim SC Hermaringen (8./15) gefordert.
Dessen Serie von vier Siegen in Folge riss am vergangenen Wochenende, doch das 0:4 in Waldhausen konnte der starke Neuling durchaus verschmerzen. Der Druck liegt klar aufseiten der SGM, die mit vier Punkten aus den jüngsten beiden Partien aber immerhin ein Lebenszeichen sendete. Nun muss dringend ein Sieg her, um erstmals die Abstiegsränge zu verlassen.
A-Junioren ENBW-Oberliga (So., 14 Uhr) Lörrach-Bro. - W. Mannheim (Sa., 15 Uhr) Stuttgart. Kickers - VfR Aalen U 19 (12 Uhr) FV Löchgau - FC Astoria Walldorf SGV Freiberg - SV Sandhausen FSV Hollenbach - Freiburger FC SPVGG Neckarelz - SG HD-Kirchheim
Verbandsstaffel, Nord (Sa., 17 Uhr) Ilshofen - SG Weinstadt (Sa., 15.30 Uhr) SKV Rutesheim - FSV 08 Bissingen SGV Freiberg II - TSG Hofh.-Unter. 1. FC Eislingen - TSV Weilheim/Teck VfL Nagold - TV Pflugfelden (So., 11 Uhr) Fellbach - Kirchheim/Teck (So., 12 Uhr) Schw. Hall - S. Großaspach (14.30 Uhr)