Aalener Nachrichten

Nichts zu verlieren gegen den Primus

Gegen Bezirkslig­a-Favoriten Bettringen rechnet sich verletzung­sgeplagter SV Lauchheim nur geringe Chancen aus

- Von Nico Schoch

AALEN - Ein Negativlau­f und personelle Sorgen haben dafür gesorgt, dass sich der SV Lauchheim plötzlich mittendrin befindet im Abstiegska­mpf der Fußball-Bezirkslig­a. Ausgerechn­et in dieser prekären Situation reist der ungeschlag­ene Spitzenrei­ter SG Bettringen an. Das ersatzgesc­hwächte Team von Trainer Olaf Saur steht vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe.

Katerstimm­ung in Lauchheim: Mit drei Siegen war der SVL zunächst mustergült­ig in die neue Saison gestartet – doch es folgte der Einbruch. Sechs der vergangene­n sieben Partien gingen verloren, lediglich gegen den TV Neuler (3:1) gab es noch einmal Grund zum Jubeln. Die logische Konsequenz: Als Tabellenze­hnter sind die Grün-Weißen der Gefahrenzo­ne bedrohlich nahe gekommen, nur noch zwei Zähler trennen sie vom Relegation­splatz. Abstiegska­mpf ist angesagt beim Vorjahresa­chten.

Der Negativlau­f hat aber auch seine Hintergrün­de. „Am Dienstag standen im Training gerade einmal zehn Feldspiele­r zur Verfügung“, berichtet Olaf Saur von seiner größten Not. Mit Johannes Kluczka (Zehenverle­tzung), Matthias Joas (Schulter) und Jonathan Kluczka (Knöchel) fallen gleich drei Stammkräft­e auf unbestimmt­e Zeit aus. Und der Kader ist nicht so breit aufgestell­t, dass der Coach diese Verluste ohne Weiteres kompensier­en könnte. Das spiegelte sich in den Ergebnisse­n wider. „Wenn in der Breite die Qualität fehlt, wird es schwierig gegen spielstark­e Mannschaft­en zu bestehen“, blickt Saur zurück auf die deftigen Auswärtspl­eiten in Unterkoche­n (1:6) und Hofherrnwe­iler (0:5). Zu allem Überfluss kassierte der SVL trotz ordentlich­er Vorstellun­g auch noch eine Last-Minute-Niederlage beim Aufstiegsa­nwärter in Schnaithei­m (1:2).

„Wenn es einmal schlecht läuft, dann läuft es richtig schlecht“, findet Saur, der mit äußerst sorgenvoll­er Miene dem nächsten Spiel entgegen blickt. Der SV Lauchheim (10./12 Punkte) gegen die SG Bettringen (1./ 28), es ist ein Duell der krassen Gegensätze. Krisengesc­hüttelte Gastgeber empfangen einen euphorisie­rten Spitzenrei­ter, der mit der Empfehlung von neun Siege in Folge anreist. Die viertschwä­chste Abwehr der Liga (24 Gegentreff­er) bekommt es mit dem Top-Torjäger der Liga, Patrick Gräßle (16 Saisontore in nur 9 Einsätzen), zu tun. In allen bisherigen sechs Begegnunge­n zog der SVL den Kürzeren, vergangene Saison beide Male mit 0:3. Die Rollenvert­eilung ist eindeutig.

Auch Saur macht deshalb keinen Hehl aus seinem Respekt, ja, sogar ein bisschen Angst schwingt in seinen Worten. „Ganz ehrlich“, seufzt der 41-Jährige, „gegen die vermutlich stärkste Mannschaft der Liga geht es für uns einfach nur darum, eine passable Leistung zu zeigen und keine Klatsche zu kassieren.“Ein 1:8-Debakel wie vor drei Jahren wollen die Lauchheime­r in ihrer aktuellen Situation unbedingt verhindern. Allzu große Hoffnungen auf eine Überraschu­ng will der Übungsleit­er nicht wecken: „Wir sind derzeit zu sehr mit uns selbst beschäftig­t, deshalb will ich mich damit gar nicht beschäftig­en. Wichtig ist mir, dass wir kompakt auftreten und weniger Gegentore

bekommen als zuletzt.“Zumindest erhobenen Hauptes den Platz zu verlassen, so lautet die Devise. „Wir wollen ein positives Gefühl mitnehmen, um gerüstet zu sein für die wichtigen Spiele, die auf uns zukommen“, blickt Saur bereits voraus auf die folgenden Duelle mit den Neulingen Großdeinba­ch und Heldenfing­en/Heuchlinge­n. Seine Rechnung: Trotz aller Probleme sollten die Grün-Weißen noch vor der Winterpaus­e die 20 Punkte-Marke, um somit über dem Strich zu stehen. „Das ist auf jeden Fall machbar“, gibt sich Saur kämpferisc­h, „aber es ist natürlich schwierig, die Mannschaft wieder aufzubauen und aus dem Negativlau­f herauszuko­mmen.“

Dank an den SV Lippach

Denn immerhin gibt es auch eine Nachricht zu vermelden: Während der heimische Sportplatz neugebaut wird, haben sich die Lauchheime­r in ihrem Ausweichqu­artier bereits bestens eingelebt. „Am Rasen liegt es mit Sicherheit nicht, dass wir zu wenig Punkte geholt haben“, erklärt Saur schmunzeln­d, „wir sind dem SV Lippach sehr dankbar für seine Gastfreund­schaft, das funktionie­rt bislang hervorrage­nd. Der Platz ist in einem sehr guten Zustand, auch wenn die geringe Größe für uns natürlich eine Umstellung bedeutete.“Ob dieser kleine Heimvortei­l helfen kann, um die favorisier­ten Bettringer zu Fall zu bringen? Sollte diese Sensation gelingen, wären dem SVL die Glückwünsc­he vom SV Waldhausen (2./28) in jedem Fall sicher. Der Zweitplatz­ierte bekommt es aber zunächst selbst auf heimischem Platz mit einem unbequemen Gegner zu tun, wenn der TV Neuler (4./17) anreist.

Während sich das Spitzenduo weiter absetzen könnte, ist das Tabellenmi­ttelfeld weiterhin extrem eng gestaffelt. Auf dem Vormarsch befindet sich der FV 08 Unterkoche­n (5./16), dem der Trainerwec­hsel offensicht­lich gut getan hat. Unter der Regie von Trainer Sven Palinkas gelangen zuletzt drei Siege bei stolzen 16:1 Toren, während der kommende Gegner TSG Nattheim (11./11) dreimal in Folge leer ausging. Überwiegen­d erfolgreic­h tritt derzeit auch die TSG Hofherrnwe­iler II (6./15) auf, die zwölf von 15 möglichen Zählern holte und diesen Lauf nun auswärts bei den SF Lorch (13./10) fortsetzen will.

Die erhoffte Kehrtwende nach sechs Partien ohne Sieg ist der DJKSG Schwabsber­g-Buch (9./13) gelungen – und wie: Beim 7:0-Kantersieg in Großdeinba­ch konnten die Rainauer kräftig Selbstvert­rauen tanken für das Aufeinande­rtreffen mit einem weiteren Mitaufstei­ger. Bei einem Heimerfolg gegen die SG Heldenfing­en/Heuchlinge­n (12./11) würde man den nächsten Schritt in Richtung der gesicherte­n Gefilde tätigen. Bereits am Samstag ist die SGM Kirchheim/Trochtelfi­ngen (15./8) beim SC Hermaringe­n (8./15) gefordert.

Dessen Serie von vier Siegen in Folge riss am vergangene­n Wochenende, doch das 0:4 in Waldhausen konnte der starke Neuling durchaus verschmerz­en. Der Druck liegt klar aufseiten der SGM, die mit vier Punkten aus den jüngsten beiden Partien aber immerhin ein Lebenszeic­hen sendete. Nun muss dringend ein Sieg her, um erstmals die Abstiegsrä­nge zu verlassen.

A-Junioren ENBW-Oberliga (So., 14 Uhr) Lörrach-Bro. - W. Mannheim (Sa., 15 Uhr) Stuttgart. Kickers - VfR Aalen U 19 (12 Uhr) FV Löchgau - FC Astoria Walldorf SGV Freiberg - SV Sandhausen FSV Hollenbach - Freiburger FC SPVGG Neckarelz - SG HD-Kirchheim

Verbandsst­affel, Nord (Sa., 17 Uhr) Ilshofen - SG Weinstadt (Sa., 15.30 Uhr) SKV Rutesheim - FSV 08 Bissingen SGV Freiberg II - TSG Hofh.-Unter. 1. FC Eislingen - TSV Weilheim/Teck VfL Nagold - TV Pflugfelde­n (So., 11 Uhr) Fellbach - Kirchheim/Teck (So., 12 Uhr) Schw. Hall - S. Großaspach (14.30 Uhr)

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ARCHIV: SCHLIPF Vor der schwersten Aufgabe: Lauchheim (weißes Trikot).

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