Kränkelnder Luzerner Abschied
Tatort: Der Elefant im Raum (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) –
Es ist der 17. und letzte Fall für Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia May- er). Wer deshalb ein furioses Ende erwartet, wird enttäuscht.
Denn was die Kommissare unter der Regie von Tom Gerber da abliefern, ist eher durchschnittliche, aber immerhin gut verdaubare Krimikost. Ob es ein Omen ist, dass beide lädiert sind? Ritschard hat Grippe und Flückiger ist überarbeitet.
Angeschlagen wirkt auch der Fall, der im Schweizer Industriellenmilieu angesiedelt ist. Als im Überlaufsieb desVierwaldstättersees ein toter Kantonsrat gefunden wird, der die Waffenproduzentenfamilie Planker öffentlichkeitswirksam anklagte und auf deren Jahresempfang verschwunden ist, kommt die Kripo. Flückiger wird vom sensationsgierigen Chef eines Nachrichtenportals angegangen, tappt in jede seiner Fallen und schlägt auch gern mal zu. Das bringt wiederum Flückigers Chef und seine Kollegin in Rage, während die Ermittlungen in deutsch-schweizerischer Behäbigkeit so vor sich hin plätschern. Es dauert, bis das zusammengestrickte Geflecht aus Mord, Fake News und Intrigen, bei dem jede Nebenrolle mit fiesen Charakteren besetzt ist, entwirrt ist.
Insgesamt ein kränkelnder Abschied. Freuen wir uns auf den neuen Schweizer „Tatort“. Der soll 2020 aus Zürich kommen – mit zwei Kommissarinnen.