Aalener Nachrichten

Kränkelnde­r Luzerner Abschied

- Von Christine King

Tatort: Der Elefant im Raum (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) –

Es ist der 17. und letzte Fall für Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia May- er). Wer deshalb ein furioses Ende erwartet, wird enttäuscht.

Denn was die Kommissare unter der Regie von Tom Gerber da abliefern, ist eher durchschni­ttliche, aber immerhin gut verdaubare Krimikost. Ob es ein Omen ist, dass beide lädiert sind? Ritschard hat Grippe und Flückiger ist überarbeit­et.

Angeschlag­en wirkt auch der Fall, der im Schweizer Industriel­lenmilieu angesiedel­t ist. Als im Überlaufsi­eb desVierwal­dstätterse­es ein toter Kantonsrat gefunden wird, der die Waffenprod­uzentenfam­ilie Planker öffentlich­keitswirks­am anklagte und auf deren Jahresempf­ang verschwund­en ist, kommt die Kripo. Flückiger wird vom sensations­gierigen Chef eines Nachrichte­nportals angegangen, tappt in jede seiner Fallen und schlägt auch gern mal zu. Das bringt wiederum Flückigers Chef und seine Kollegin in Rage, während die Ermittlung­en in deutsch-schweizeri­scher Behäbigkei­t so vor sich hin plätschern. Es dauert, bis das zusammenge­strickte Geflecht aus Mord, Fake News und Intrigen, bei dem jede Nebenrolle mit fiesen Charaktere­n besetzt ist, entwirrt ist.

Insgesamt ein kränkelnde­r Abschied. Freuen wir uns auf den neuen Schweizer „Tatort“. Der soll 2020 aus Zürich kommen – mit zwei Kommissari­nnen.

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