Der größte Crash aller Zeiten
Marc Friedrich und Matthias Weik prognostizieren neue Finanzkrise.
AALEN (mai) - Zwei junge Frauen aus Aalen nehmen bei der Castingshow „The Voice of Germany“(ProSieben/SAT 1) teil. Für eine der beiden endete die Reise am Sonntag in den Sing-Offs kurz vor dem Halbfinale.
Die 23-Jährige hatte sich in den Blind Auditions alle Möglichkeiten ersungen. Stefanie Stuber shoutet „Ghost Walking“von der Metalband Lamb of God. Damit überzeugt sie nach und nach alle vier Coaches – Mark Forster, Sido, Alice Merton und Rea Garvey. Letztlich entscheidet sich die Aalenerin für das Team von Coach Mark.
Und das scheint auch in den Battles noch die richtige Entscheidung zu sein, denn auch hier schickt er sie eine Runde weiter. Sie setzt sich gegen Kontrahent Mark Agpas durch. Die Battlepartner legten einen tollen Auftritt mit „Crawling“von Linkin Park hin. Doch nun ist für Stefanie Stuber Schluss. Nach den Sing-Offs endet ihre Reise bei der Castingshow. Wie ist es danach für sie weitergeht, bleibt offen. Doch bei dem Talent, wird man sie sicher nochmal auf der Bühne sehen. AALEN - Marc Friedrich und Matthias Weik stellen am 30. Oktober um 18 Uhr ihr fünftes Buch „Der größte Crash aller Zeiten“an der Hochschule Aalen vor. Die vier vorherigen Bücher der heutigen Geschäftspartner und früheren Kommilitonen wurden bereits 400 000 Mal verkauft. In ihrem neuesten Werk, das am 1. November offiziell erscheint, schreiben die Bestseller-Autoren von einer großen Zeitenwende mit heftigen Verwerfungen. Im Gespräch mit Tobias Faißt stellt Finanzexperte Marc Friedrich dar, welche Folgen die Finanzkrise 2008 für das heutige Leben hat und warum der kommende Crash noch größer sein wird.
Ihr neues Buch heißt „Der größte Crash aller Zeiten“. Wie kommen Sie zu der Annahme, dass dieser Fall eintreten wird?
Noch nie gab es so viele zeitgleiche Warnsignale und Brandherde. Brexit, der Handelskrieg zwischen den USA und China, die Nullzinsphase der EZB. Wir haben weltweit Aufstände gegen soziale Ungerechtigkeit. Deshalb lautet der Untertitel des Buchs auch „Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“. Dieses Mal wird es nicht nur ein Börsencrash sein, der wieder schnell vergessen ist, sondern es wird sich wirklich durch alle Ebenen ziehen. Wenn man sich dann auch noch die volkswirtschaftlichen Eckdaten anschaut und sieht, dass sich seit 2008 in der Finanzbranche nichts geändert hat, muss man sagen: Wir stehen vor dem größten Crash aller Zeiten.
Heißt, dass jeder folgende Crash der größte aller Zeiten wird, weil die Leute immer so weiter machen wie davor und die Blase immer weiter aufpumpen?
Die Notenbanken haben weltweit nichts anderes getan als die Probleme mit viel billigem Geld und historischen Zinsen in die Zukunft zu verschieben. Alle Finanzmarktblasen, die wir jetzt haben sind größer als die von 2008. Immobilien, Aktienmarkt, Autokredite und so weiter, weltweit. Wir haben den Luftballon noch weiter aufgepumpt in der Hoffnung, dass er dieses Mal nicht platzt. Davon kriegt die Allgemeinheit natürlich recht wenig mit. Deshalb versuchen wir, unsere Mitmenschen zu informieren.
Also ist das Buch als Erklärbuch für die weltweiten Zusammenhänge zu sehen?
Absolut. Es ist so geschrieben, dass es jeder versteht. Von der Realschülerin bis zum Rentner. Es ist witzig, informativ und gibt eine Anleitung, wie man sein Geld schützen kann. Es gibt keine Zinsen mehr. Das ist natürlich ein Riesenproblem. Wie sollen beispielsweise junge Menschen adäquat für ihr Alter vorsorgen.
Sie sagen, dass es seit dem Finanzcrash 2008 einen großen Vertrauensverlust in das Finanzwesen, und die Politik gegeben habe. Inwiefern zeigt sich das?
Banker war früher ein etablierter Beruf, den man respektiert hat. Jetzt wissen wir, viele Manager waren kriminell unterwegs. Trotzdem sind die Banken immer noch da. Jede andere Branche wäre zugeschlossen worden. Dann war die Empörung besonders groß als unsere Politiker, die wir demokratisch legitimiert haben, die Banken nicht bestraft haben, sondern ihnen zur Seite gesprungen sind und sie mit unseren Steuergeldern gerettet haben. Da ist die Empörung bei vielen an der Wahlurne herausgekommen.
Ist es dann nicht paradox, dass Donald Trump gewählt wurde, obwohl er Teil dieses Systems ist, das versucht den eigenen Profit immer so weit wie möglich zu maximieren?
Die Frage haben wir im Buch auch gestellt. Ich finde es teilweise auch wirklich haarsträubend, was er von sich gibt. Im Endeffekt hat er für Amerika jedoch sehr viel getan, wenn man Bilanz zieht. Er hat seine Versprechen umgesetzt. Das ist selten bei Politikern, dass sie sich an ihre Wahlversprechen erinnern (lacht). Im Buch haben wir auch prognostiziert, dass Trump wiedergewählt wird. Es ist auch wichtig, mal nicht diese heile Welt darzustellen, sondern auch kritisch zu sein und den Finger in die Wunde zu legen. Mir wäre es auch lieber, wir behalten Unrecht. Keiner will den großen Crash.