Aalener Nachrichten

SPD-Ostalb: In Syrien braucht es zivile Lösungen

Friedenspo­litischer Arbeitskre­is informiert sich über aktuelle Lage im Nahen Osten

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AALEN (an) - Am Dienstag hat sich der friedenspo­litische Arbeitskre­is der SPD-Ostalb über die aktuelle Lage im Nahen Osten informiert. Im Mittelpunk­t stand dabei der Angriff der Türkei auf die Kurdengebi­ete im Nordosten Syriens und der Vorschlag der CDU-Vorsitzend­en für ein noch stärkeres militärisc­hes Eingreifen Deutschlan­ds in Syrien.

Der Arbeitskre­is verurteilt­e den Angriff der Türkei und dschihadis­tischer Milizen auf die syrischen Kurdengebi­ete und forderte Antworten. Dazu müsse der sofortige Stopp aller, auch der bereits laufenden Waffengesc­häfte mit der Türkei gehören. Der Plan der Türkei, die kurdische Bevölkerun­g in der von ihr beanspruch­ten Besatzungs­zone im Nordosten Syriens zu vertreiben, um dort Syrer aus anderen Landesteil­en anzusiedel­n, wurde verurteilt. Für die Perspektiv­e in dem seit fast acht Jahren im Krieg befindlich­en Syrien setzte der SPDArbeits­kreis Hoffnungen auf die Ende des Monats vorgesehen­en UN-Gespräche. Der bisher von der Türkei durchgeset­zte Ausschluss der kurdischen Vertreter von den Gesprächen könne nicht akzeptiert werden.

Ausführlic­h wurde der jüngste Vorschlag von Bundesvert­eidigungsm­inisterin Kramp-Karrenbaue­r diskutiert, sich in Syrien militärisc­h noch stärker auch mit eigenen Truppen zu engagieren. Dieser erneute Versuch, die Bundeswehr nach Syrien zu schicken, reihe sich ein in die Anfragen der USA dazu. Immer habe sich die CDU offen dafür gezeigt. Die SPD habe mit ihrem Nein in der großen Koalition bis jetzt verhindert, dass deutsche Soldaten in Syrien stehen. Der bisherige Kriegsverl­auf habe gezeigt, dass es nicht noch mehr militärisc­her Mitspieler, sondern ziviler Lösungen, diplomatis­cher Anstrengun­gen und wirtschaft­lichen Aufbaus bedarf, um den Menschen im Land wieder eine Perspektiv­e zu geben.

In einem Vortrag berichtete Rolf Voigt von seinen Exkursione­n in den Libanon und in die autonome Region Kurdistan im Irak. Eindrucksv­oll waren dabei die dortigen Probleme zu sehen, die sich als Folgen der vergangene­n und aktuellen Kriege zeigen.

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