„Schnatti“, „Theuer“und das Ding
Heidenheim gelingt 1:0-Arbeitssieg gegen FC. St. Pauli
HEIDENHEIM - Wie gut, dass kein Training war, denn sonst wäre der Ball wohl aus dem Stadion geflogen. „Da habe ich das Ding sonst wo hin geschossen“, verriet Norman Theuerkauf nach dem Spiel.
Doch er traf, „perfekt“sogar, wie sein Kollege Marc Schnatterer befand. „Für „Theuer“freut es mich unheimlich“, sagte „Schnatti“über den Abnehmer. Sie hatten diese Eckballvariante eingeführt, also trat der Kapitän des 1. FC Heidenheim auch im Spiel mal so an, spielte den Ball flach rein, der sprang vor dem im Rückraum lauernden Theuerkauf noch auf und der knallte ihn ins Tor. Das Tor des Tages. „Wir haben uns etwas überlegt und sind dafür belohnt worden“, freute sich FCH-Trainer Frank Schmidt.
Was sein Trainerkollege Dirk Schuster zu Papier brachte, wird sein Geheimnis bleiben, aber diese Variante könnte dazu gehören. Auf jeden Fall machte der Coach sich schon in der Anfangsphase dieses Spiels auf dem Schlossberg mit Stift und Block jede Menge Notizen.
Er wird mit seiner Mannschaft am kommenden Samstag Gastgeber des FCH sein, der zum Abschluss der Englischen Woche bei Schusters Erzgebirge Aue antreten wird, auch keine leichte Aufgabe in diesen Zweitliga-Wochen. Gegen den FC St. Pauli stand am Ende ein 1:0 (1:0)-Arbeitssieg.
Aue und vor allen Dingen der DFB-Pokal-Zweitrunden-Auftritt bei Werder Bremen waren noch weit entfernt und doch irgendwie präsent, auch wenn Schmidt und die Heidenheimer solche Knallerspiele wie das in Bremen am Mittwoch immer erst dann aus der Schublade ziehen, wenn die vorherigen Aufgabe abgearbeitet ist.
Zwei knappe Knaller
Ja, Arbeit war es an diesem Sonntag. Das Mehr-auf-Augenhöhe-gehtnicht-Duell des zuvor Tabellensiebten gegen den Achten entwickelte sich denn auch zu einer engen Angelegenheit. Und zu einer knappen. Nach einer Viertelstunde knallte Matthew Penney den Ball über den Kasten von FCH-Torwart Kevin Müller. Noch knapper drüber flog der Versuch von Marnon Busch zwei Minuten später nach einem Konter. Die Paulianer hatten in der ersten Halbzeit mehr Abschlüsse. Die Hamburger überließen den Heidenheimern die Kugel, die suchten spielerische Lösungen, gelangten aber zu selten in die Tiefe, musste in der zweiten Halbzeit dann mehr verteidigen. Ein Mal aber kamen die Gäste tief nach einem Vertikalpass von Luca-Milan Zander, doch Viktor Gyökeres schob frei an Müller und Tor vorbei (52.). Völlig frei stand auch Maurice Multhaup nach einer Linksflanke von Theuerkauf, drosch das Spielgerät aber nur ans Außennetz (55.).
Und dann Theuerkauf in Minute 59 nach besagter Szene ins Netz. „Das ärgert mich maßlos“, so ein bedienter Pauli-Trainer Jos Luhukay über Eckentor und Niederlage. Vor allem, wie Pauli-Kapitän Daniel Buballa anmerkte, dass sich die Hamburger schon das zweite Mal solch einen Treffer in der Saison fingen. „Wir müssen alle ein bisschen wacher werden“, appellierte der Ex-Aalener. An diesem Montag ist in Heidenheim wieder Training, am Dienstag fliegen sie dann nach Bremen, wo es am Mittwoch (18.30 Uhr) weiter geht.