Aalener Nachrichten

Warten auf Weihnachte­n

Weiter in der Spitzengru­ppe: SC will Ziele aber erst unterm Christbaum überdenken

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FREIBURG (SID) - Nils Petersen sah sich in Gedanken schon unterm Christbaum sitzen. „An Weihnachte­n kann man da vielleicht mal drüber reden“, antwortete der Torjäger des SC Freiburg auf die Frage, ob die Breisgauer nicht langsam ihre Saisonziel­e anpassen müssen. Der Abstiegska­mpf könnte aber schon früher kein Thema mehr sein – schließlic­h hat sich der SC auch noch nach dem 9. Spieltag der Bundesliga das Image eines Spitzentea­ms beschert.

„17 Punkte auf dem Konto – das ist ja schon fast die halbe Miete“, gestand auch Torschütze Petersen nach dem 2:1 (1:0) gegen RB Leipzig ein: „Das reicht aber eben nicht, um drinzublei­ben. Wir dürfen jetzt kein Larifari veranstalt­en. Tabellaris­ch sind wir vielleicht eine Spitzenman­nschaft, aber wir sind bei Weitem kein wirkliches Spitzentea­m.“

Tatsächlic­h ist der Sport-Club noch Schwankung­en unterlegen – dazu reicht ein Blick auf die zurücklieg­enden drei Partien. Gegen Borussia Dortmund holte die Mannschaft von Trainer Christian Streich einen Punkt (2:2), gegen RB nun sogar einen Sieg – dazwischen lag aber auch eine Niederlage bei Aufsteiger Union Berlin (0:2).

Dennoch ist klar: Wenn die Breisgauer ihre beste Leistung abrufen, können sie gegen jede Mannschaft bestehen – aber nur dann. „Es ist sehr unangenehm, gegen uns zu spielen. Es macht einfach keinen Spaß gegen uns – und wir sind wahnsinnig effektiv“, analysiert­e Petersen: „Aber wenn wir nur ein paar Prozentpun­kte weniger geben, dann reicht es nicht.“

Gegen Leipzig war das nicht der Fall. Vor 24 000 Zuschauern überzeugte der SC erst mit einer ganz starken Defensive, um dann durch Nicolas Höfler (45.+2) und Petersen Nils Petersen

(90.) auch vorne zuzuschlag­en. Der Gegentreff­er durch Lukas Klosterman­n (90.+2) fiel nicht mehr ins Gewicht. Selbst die Verletzung­en von Höfler (Gehirnersc­hütterung) und Luca Waldschmid­t (Mittelfuß) konnten die gute Laune im SC-Lager nicht trüben: Petersen („Das sind Samstagnac­hmittage, wie man sie sich wünscht“) hob nach dem Sieg unter den Augen von Bundestrai­ner Joachim Löw dennoch mahnend den Zeigefinge­r. „Die Gefahr ist, dass wir ein bisschen zu euphorisch werden“, sagte der Angreifer: „In der Liga kann man ganz schnell nach unten durchgerei­cht werden.“Sein Teamkolleg­e Janik Haberer sah das ähnlich: „Es fühlt sich super an, da oben zu stehen. Aber die Niederlage­n werden noch kommen.“

Wie stark der Sport-Club tatsächlic­h ist, wird sich möglicherw­eise am Dienstag (18.30/Sky) zeigen. Dann treffen die Freiburger im DFB-Pokal schon wieder auf Union. An der Motivation sollte es nach Ansicht von Haberer jedenfalls nicht fehlen: „Wir haben noch eine Rechnung mit Union offen.“

„Das reicht aber eben nicht, um drinzublei­ben. Wir dürfen jetzt kein Larifari veranstalt­en.“

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FOTO: AFP Erfolgreic­h: Nils Petersen (li.) trifft und hält den Ball flach.

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