Aalener Nachrichten

Nur nicht die Wähler nerven

- Von Ulrich Mendelin u.mendelin@schwaebisc­he.de

Wenn man als Partei seinen Wählern so richtig auf die Nerven gehen will, dann ist eine Personalde­batte die beste Gelegenhei­t. Das kann man bei der SPD besichtige­n, die gerade in einem Mammutverf­ahren ihre neuen Parteichef­s bestimmt, während die Umfragewer­te immer näher an jenen Punkt heranrücke­n, an dem die Partei über Kanzlerkan­didaten gar nicht mehr reden muss. Man kann es auch bei der Union sehen, in der die Parteivors­itzende, die noch nicht einmal ein Jahr im Amt ist, durch Dauernörge­lei aus den eigenen Reihen immer stärker beschädigt wird.

Nun haben auch die Grünen ihre Debatte um die K-Frage, losgetrete­n von Winfried Kretschman­n durch eine unbedachte Äußerung, die er schon wieder eingesamme­lt hat. Die Grünen können nur hoffen, dass Wortmeldun­gen aus der zweiten Reihe die Diskussion jetzt nicht noch weiter befeuern. Schließlic­h ist ihre relative Geschlosse­nheit – trotz der jüngsten Kampfabsti­mmung um den Fraktionsv­orsitz im Bundestag – im Vergleich zur Konkurrenz derzeit eine ihrer Stärken.

Sollte die Partei ihren Höhenflug in den Umfragen fortsetzen, wird sie aber mittelfris­tig um die K-Frage nicht herumkomme­n. Käme das Kanzleramt auch nur entfernt in Sicht, braucht es in jedem Fall einen Kandidaten, der Wähler weit über das grüne Kernklient­el ansprechen kann. Auf wen es dann hinauslauf­en wird, das hat Kretschman­n schon ganz richtig benannt.

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