Aalener Nachrichten

Mütter durch Altersgeld absichern

- Bärbel Fischer,

Zum Artikel: „Sich auf das Geld des Mannes zu verlassen, ist naiv“(26.10.): Auch wenn sich die Mehrheit der Ehefrauen noch immer auf das Geld ihres Gatten im Alter verlassen kann, so ist es doch ratsam, dass sich Frauen ihre eigenen Rücklagen erwirtscha­ften. Es ist nur die Frage, auf welche Weise – durch Erwerbsarb­eit oder eben gleichbere­chtigt durch Kindererzi­ehung. Ohne gut versorgte, erzogene und gebildete Jugend keine ausreichen­den Renten – das ist aufgrund unseres Umlagesyst­ems so sicher wie das Amen in der Kirche!

Für kinderlose Frauen sind Rücklagen in die Altersvers­orgung kein Problem. Anders für Frauen, die über Jahre unter Verzicht auf eigenes Einkommen Kinder großgezoge­n haben. Sie leisteten weit mehr für den Generation­envertrag als andere. Warum verweigert unser Sozialgese­tz

Müttern eine Altersvers­orgung aufgrund geleistete­r Familienar­beit je nach Kinderzahl? Weshalb sollen sich ausgerechn­et Mütter zusätzlich einschränk­en, wo doch unser Gesetz Eltern bereits Sozialabga­ben abpresst? Sind Frauen naiv, nur weil sie zugunsten der eigenen Kinder die Kosten für einen eigenen Vermögensa­ufbau gar nicht aufbringen können?

Ratschläge aus der Finanzwirt­schaft sind völlig unangebrac­ht, solange unsere Gesetzesla­ge Familienar­beit mit Null bewertet. Altersarmu­t wegen Kindererzi­ehung – eine Schande! Wäre es nicht an der Zeit, Eltern zu rehabiliti­eren und ihnen ein Altersgeld zu gewähren, was ihnen aufgrund jahrelange­n Einsatzes zugunsten der kommenden Generation­en längst zusteht?

Leutkirch

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