Risse verursachen neue Probleme bei Boeing
CANBERRA (dpa) - Boeings Probleme nehmen kein Ende: Inmitten der Krise um den Unglücksflieger 737 Max sorgt nun auch das Vorgängermodell 737 NG für größere Schwierigkeiten. Die australische Fluggesellschaft Qantas unterzieht nach der Entdeckung von Haarrissen in drei Maschinen dieses Typs mehrere baugleiche Flugzeuge einer Inspektion.
Am Donnerstag ging es zunächst nur um einen Riss: „Diese Maschine wurde zur Reparatur außer Dienst gestellt“, hatte ein Qantas-Sprecher gesagt. Am Freitag gab die Gesellschaft dann bekannt, dass sie bereits in drei Maschinen des Typs Boeing 737 NG Haarrisse entdeckt habe. Insgesamt sollen jetzt allein bei der australischen Airline 33 Passagierflugzeuge dieses Typs kontrolliert werden.
Die Ferienflieger Tuifly und Sunexpress gaben am Freitag für ihre Flotten Entwarnung. „Wir führen alle Checks gemäß den Herstellervorgaben durch und haben einige Flugzeuge auch vorsorglich überprüft“, sagte ein Tui-Sprecher in Hannover. „Dabei haben wir keine Auffälligkeiten gefunden.“Der Lufthansa-Ableger Sunexpress, der wie Tuifly auf der Kurz- und Mittelstrecke auf diesen Flugzeugtyp setzt, musste 20 Jets überprüfen. Es habe aber keine Auffälligkeiten oder gar Strukturrisse gegeben, sagte eine Sprecherin.
Das Risiko von Rissen besteht bei wichtigen Bauteilen zur Befestigung der Tragflächen am Flugzeugrumpf. Im Luftfahrt-Jargon werden die Teile „Pickle Forks“genannt, weil sie an Gurkengabeln erinnern.