Feiner Schmuck trifft Neo-Pop-Kunst
Galerie Zaiß zeigt im „Ostertag“Kunst von Marc Felten, das Atelier Kubella-Eckstein Schmuck
AALEN - Schmuck an einem Ort, wo einst Tresore produziert wurden. Dazu knallbunte Malerei, die in diesem Industrieambiente sofort ins Auge sticht. Und dann gesellt sich auch noch das 28. Aalener Jazzfest dazu. Im Restaurant Ostertag stellt die Galerie Zaiß die neuen Bilder von Marc Felten aus, das Schmuckatelier Kubella-Eckstein zeigt handgefertigte Unikate. Es gibt also viel zu sehen bei dieser Doppelausstellung „Kunst + Schmuck“.
Zunächst der Schmuck, nicht hinter dicken Eisentüren, sondern in gläsernen Kuben. Bergkristalle, Aquamarine und andere Steine, gefasst in Silber, filigraner Goldschmuck, Ringe, Anhänger, Ketten, von archaischem Stil über zeitlos bis modern und futuristisch. Auch Mokume-Gane, eine besondere Art, in Japan Schmuck herzustellen, zeigt das Atelier. Wie bei der Herstellung von Damaszener Stahl werden viele dünne Metallplatten miteinander verschweißt. So wirkt die metallene Oberfläche wie eine Holzmaserung.
Was sofort auffällt, sind die großformatigen Bilder des Straßburgers Künstlers Marc Felten, dessen Werke auch in der Galerie Zaiß zu sehen sind. Im Mittelpunkt seiner Werke steht der Mensch, genauer gesagt der menschliche Körper. Er zeigt sie in seiner Malerei,
die knallgelb und feuerrot daherkommt. Es sind tief beeindruckende Collagen (Acryl/Mischtechnik) mit klarem Bezug zur Neo-Pop-Kunst. Er erschafft Fabelwesen, Menschen und Tiere, die mit Menschen verschmelzen, beinahe extrem plakative Trugbilder und Phantasmagorien. Zum menschlichen Körper gehört auch dessen Vergehen und Sterben.
Er spielt mit dem Szenario der Schrecken, Totenköpfe, geöffnete Körper, die das Innere preisgeben, Skelette wie in einer Art Pop-Totentanz. Dabei strotzt der Tod vor Kraft. „Ich sehe den Menschen immer positiv“, sagt Felten, der seinen Bildern keinen Namen gibt. Den Titel kann sich der Betrachter selber aussuchen. Kunst also, die nicht nur das Auge anregt.
Und wie kommt da das Jazzfest ins Spiel? Felten hat mehrere Jazzfest-Plakate gestaltet und war wie Ingo Hug, dem Jazzfest-Organisator, mit Claude Nobs befreundet – dem Gründer des Montreux Jazzfests. In seiner Ausstellungseinführung hatte Hug die Zusammenhänge erklärt.
Die Arbeiten des Ateliers KubellaEckstein sind nur noch bis heute (von 16 bis 21 Uhr) zu sehen. Die Bilder von Marc Felten werden bis zum 12. November präsentiert.