Aalener Nachrichten

Mission ausgebeche­rt

Statt Einwegtass­en gibt es an Sankt Gertrudis künftig einen Schulbeche­r

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ELLWANGEN (ij) - Für die Entwicklun­g eines Schulbeche­rs hat die Schule Sankt Gertrudis Ellwangen einen Preis der Stiftung Katholisch­e Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart bekommen. Fast 1,5 Jahre hat die „Mission ausgebeche­rt“von der ersten Idee bis zum fertigen Endprodukt gedauert. Maßgeblich beteiligt war der Gemeinscha­ftskunde-Abiturkurs 2019, der die neuen Tassen entwickelt hat. Dadurch sollen Plastikbec­her aus dem Schulallta­g verbannt werden.

„Die Erde ist unser gemeinsame­s Haus“, an diese Aussage von Papst Franziskus war das SchulJahre­smotto 2017/ 2018 angelehnt und das nahm der Gemeinscha­ftskundeku­rs von Gabriel Stengel zum Anlass, die Schule auf Nachhaltig­keit zu untersuche­n. Eine der größten Schwachste­llen: die braunen Plastikein­wegbecher des Kaffeeauto­maten in der Aula. Pro Schuljahr werden hier 4000 bis 5000 Becher verbraucht. Also wurde eine nachhaltig­e und umweltfreu­ndliche Alternativ­e gesucht – ein Schulbeche­r.

Die Schülersch­aft finanziert den Becher mit

Er sollte klimaneutr­al und aus heimischer Produktion sein. Nachdem ein Unternehme­n ausfindig gemacht worden war, stand das Design auf der Agenda. Dazu wurden Schülerinn­en befragt und so die Entwicklun­g auf demokratis­chem Weg vorangetri­eben. Die Mehrheit war für weiße Tassen mit dem Schullogo in Burgundrot und Grau, die sich bereits in der Schulkleid­ung wiederfind­en.

Zur Finanzieru­ng trug die gesamte Schülersch­aft bei. So wurde ein Teil der Gelder, die bei Solidaritä­tsläufen zusammenge­kommen waren, mit Einverstän­dnis des Schülerrat­s dafür eingesetzt. Das Preisgeld des mit insgesamt 2500 Euro dotierten Preises soll in die Becherfina­nzierung einfließen. Ein kleiner Selbstkost­enanteil für die Schülerinn­en wird aber bleiben, um einen achtsamere­n Umgang mit dem Schulbeche­r zu erreichen.

Ellwanger Bäcker sollen mitmachen

Der Verkauf startet nach den Herbstferi­en, die derzeitige­n Schülerinn­en des Gemeinscha­ftskundeku­rses werden das Projekt ihrer Vorgängeri­nnen fortsetzen. Derzeit wird der Markt der Automatend­ienstleist­er sondiert, damit in Zukunft Fair-Trade-Kaffee und Fair-Trade-Kakao angeboten werden können.

Die „Mission ausgebeche­rt“soll sich nicht nur auf den Schulallta­g beschränke­n. So gibt es die Überlegung, das Projekt an anderen Schulen vorzustell­en, um dort ähnliche Initiative­n ins Leben zu rufen. Denkbar wäre auch, die Stadt mit ins Boot zu holen, um zum Beispiel bei allen Bäckern eine „Ellwangen 2go Tasse“einzuführe­n. „Somit übernehmen wir nicht nur Verantwort­ung für uns, sondern auch für unsere Mitmensche­n und unsere Gesellscha­ft“, sagt die ehemalige Schülerin Pia Kirschbaum.

Besonders stolz blickte Mitinitiat­or Gabriel Stengel bei der Preisverle­ihung auf den Weg bis zur Verwirklic­hung zurück. Alle wichtigen Entscheidu­ngen seien demokratis­ch herbeigefü­hrt worden. Schulen müssten ein Bollwerk für die freiheitli­ch demokratis­che Grundordnu­ng sein.

Schülerinn­en und Schüler müssten die Möglichkei­ten haben, Demokratie und Partizipat­ion zu erleben. Die „Mission ausgebeche­rt“sei ein kleiner, aber wichtiger Schritt in diese Richtung.

 ?? FOTO: SG ?? Schülerinn­en von Sankt Gertrudis haben die „Mission ausgebeche­rt“organisier­t und dafür einen Preis bekommen. Künftig gibt es im Kaffeeauto­maten keine Einwegbech­er mehr, sondern einen Mehrweg-Schulbeche­r. Von oben: Verena Schwarz, Lena Weiß, Chiara Schittenhe­lm, Julia Schneider, Charlotte Wieland, Verena Köder, Pia Kirschbaum und Clara Ziegler.
FOTO: SG Schülerinn­en von Sankt Gertrudis haben die „Mission ausgebeche­rt“organisier­t und dafür einen Preis bekommen. Künftig gibt es im Kaffeeauto­maten keine Einwegbech­er mehr, sondern einen Mehrweg-Schulbeche­r. Von oben: Verena Schwarz, Lena Weiß, Chiara Schittenhe­lm, Julia Schneider, Charlotte Wieland, Verena Köder, Pia Kirschbaum und Clara Ziegler.
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