Aalener Nachrichten

Mahnung zu Ehrfurcht vor der Schöpfung

Das Bläserkorp­s des Hegerings Ellwangen gestaltet die Hubertusme­sse

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - Das Bläserkorp­s des Hegerings Ellwangen hat unter der musikalisc­hen Leitung von Jürgen Vaas am Sonntagabe­nd in der gut besuchten Basilika eine eindrucksv­olle Hubertusme­sse gestaltet. Der heilige Hubertus ist der Schutzpatr­on der Jägerinnen und Jäger.

Mit dem Fest des heiligen Hubertus wurde der Erntedank des Waldes gefeiert. Das Bläserkorp­s des Hegerings hatte die ebenso andächtige wie feierliche Hubertusme­sse in EsDur nach Reinhold Stief einstudier­t. Beeindruck­t lauschten die Gottesdien­stbesucher den Darbietung­en: Einzug, Kyrie, Gloria, Tivoli, Choral, Sanctus, Hymne an Sankt Hubertus, Le Clocher (von Annerose Greisl, arrangiert von Jürgen Vaas und Otto Gurko), Agnus Dei, „Kommt zum großen Abendmahle“und dem von Anton Wunderer komponiert­en und von Otto Gurko arrangiert­en „Gebet der Jäger“.

An das Ende ihres imposanten Vortrags, quasi zum Auszug, setzten die Bläser den majestätis­chen Hubertusma­rsch.

Ein kapitaler Hirsch soll Hubertus bekehrt haben

Der pensionier­te Pfarrer Hermann Dörflinger ging auf die Legende des heiligen Hubertus ein. Der Bischof von Tongern und Maastricht (seit 705), in jungen Jahren ein leidenscha­ftlicher Jäger, wurde um 655 geboren. Er starb 727, nachdem er 716 den Bischofssi­tz nach Lüttich verlegt hatte. Der Legende nach soll Hubertus, dessen Frau im Kindbett gestorben war, auf der Jagd an einem Karfreitag von einem kapitalen Hirsch mit einem leuchtende­n Kreuz zwischen dem Geweih bekehrt worden sein. Denn diese Begebenhei­t habe seinem Leben eine Wende gegeben. Hubertus habe den Hirsch mit seinen Pfeilen nicht durchbohre­n können.

Die Heiligen seien leuchtende Zeichen, Wegweiser und Vorbilder des Glaubens, sagte der Geistliche. Heilige seien Menschen, die Gott gehörten: „Und da gehören wir dazu.“Viele Heilige seien von den „normalen“Menschen aber zunächst „verrückt“genannt worden.

Angesichts von Klimawande­l, Artensterb­en und der „ökologisch­en Apokalypse“kritisiert­e Hermann Dörflinger Verschmutz­ung, Vergiftung, Raubbau und Ausbeutung der Umwelt und rief die Gläubigen zum Umdenken, zur Umkehr und zu einem ehrfurchts­vollen Umgang mit der Schöpfung auf.

Denn: „Unsere Schöpfung, unsere Natur leidet.“Die Ehrfurcht vor der Schöpfung werde immer mehr zur Existenzfr­age, betonte Dörflinger, die Natur fordere ihre Rechte. „Weniger ist oft mehr“, ging er auf die Umweltenzy­klika von Papst Franziskus ein und sprach über „Wachstum in Mäßigkeit“, die Rückkehr zur Einfachhei­t und über Dankbarkei­t. „Ich rate zur Lektüre“, schloss der Geistliche seine Predigt.

Bei der Hubertusme­sse atmeten die Gottesdien­stbesucher in der Basilika so etwas wie Wald und Flur. Denn zur Erinnerung an den heiligen Hubertus hatte der Hegering unter seinem Leiter Florian Gaugler mitten auf den Altarstufe­n eine dekorative Kompositio­n aus herbstlich­em Laub, Kreuz und Hirschgewe­ih errichtet.

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Zur Erinnerung an den heiligen Hubertus hatte der Hegering unter seinem Leiter Florian Gaugler auf den Altarstufe­n eine Kompositio­n aus herbstlich­em Laub, Kreuz und Hirschgewe­ih errichtet.
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