Werben für Solidargemeinschaft
Krankenpflegeverein übernimmt die Leistungskosten, die die Kassen nich zahlen
WESTHAUSEN - Natalie Pfeffer von der Caritas Ostwürttemberg hat auf der Mitgliederversammlung zum Thema christliche Patientenverfügung referiert. Die Kooperation mit der Gemeindeverwaltung wird auf eine neue Stufe gehoben. Josef Neukamm und Anita Beck steuern als Vorstände weiterhin die Geschicke des Krankenpflegevereins.
Beim traditionellen Gastreferat im Rahmen der Mitgliederversammlung des Krankenpflegevereins Westhausen stand heuer das Thema Christliche Patientenvorsorge auf der Tagesordnung. Natalie Pfeffer von der Caritas Ostwürttemberg gab in ihrem Vortrag vor über 50 Zuhörern einen kurzen Überblick zur Bedeutung dieser besonderen Patientenverfügung und erklärte, worauf man dabei achten sollte. „Die wenigsten Menschen schauen gerne auf das Ende ihres Lebens und wenn sie es tun, dann oft mit Sorge“, sagte Natalie Pfeffer einleitend. Die Christliche Patientenvorsorge regelt, anders als die reine medizinische Patientenverfügung, die theologisch-ethischen Aspekte eines christlichen Umgangs mit dem Ende des irdischen Lebens und erläutert dabei die wichtigsten juristischen Gesichtspunkte.
Krankheit, Gebrechlichkeit und Abhängigkeit von der Pflege werfen in diesem Zusammenhang ganz andere Fragen auf: Werde ich plötzlich oder nach einer langen Leidenszeit sterben? Werden am Ende meines Lebens Menschen bei mir sein, die mir beistehen und mir Kraft geben? Werde ich zu Hause sterben können oder an einem fremden Ort? Werde ich noch in der Lage sein, selbst zu bestimmen, welche medizinischen
Behandlungen an mir vorgenommen werden und welche nicht?
Eine entsprechende Patientenverfügung in Kombination mit christlichen Aspekten kann viele dieser Fragen schon zu Lebzeiten regeln. „Und sie erleichtert den Hinterbliebenen, Entscheidungen treffen zu müssen, die sie in dieser belastenden Situation oftmals überfordern“, so Pfeffer. Die Caritas Ostwürttemberg leistet in vielen Fragen zur Christlichen Patientenvorsorge Hilfestellung.
In seinen Grußworten sprach der stellvertretende Bürgermeister Eberhard Viert vom Krankenpflegeverein Westhausen als einer wichtigen Solidargemeinschaft. „Sie ermöglichen den Menschen, ihre erkrankten Familienmitglieder zuhause pflegen zu können. Der Krankenpflegeverein hat sich im Ort einen großen Namen gemacht und erfüllt mit seinem Mitgliedsangebot eine wichtige soziale Aufgabe“, so Viert. Im Anschluss nahm der stellvertretende Bürgermeister die Entlastung der Vorstandschaft vor und leitete die Wahlen ein.
Einstimmig wurden die alten und neuen Vorstände Josef Neukamm und Anita Beck in ihrem Amt bestätigt. Josef Neukamm kündigte an, dass der Krankenpflegeverein Westhausen künftig die Beförderungskosten für seine Mitglieder, bei Nutzung des neuen Bürgerrufautos der Gemeinde, vollumfänglich übernehmen wird. Dies ist eine Stärkung der ohnehin schon guten Kooperation zwischen dem Krankenpflegeverein und der Gemeindeverwaltung. Aktuell hat der Verein 595 Mitglieder und will in den nächsten Wochen und Monaten die magische Zahl von 600 Mitgliedern auf lange Frist knacken.