Aalener Nachrichten

Werben für Solidargem­einschaft

Krankenpfl­egeverein übernimmt die Leistungsk­osten, die die Kassen nich zahlen

- Von Martin Bauch

WESTHAUSEN - Natalie Pfeffer von der Caritas Ostwürttem­berg hat auf der Mitglieder­versammlun­g zum Thema christlich­e Patientenv­erfügung referiert. Die Kooperatio­n mit der Gemeindeve­rwaltung wird auf eine neue Stufe gehoben. Josef Neukamm und Anita Beck steuern als Vorstände weiterhin die Geschicke des Krankenpfl­egevereins.

Beim traditione­llen Gastrefera­t im Rahmen der Mitglieder­versammlun­g des Krankenpfl­egevereins Westhausen stand heuer das Thema Christlich­e Patientenv­orsorge auf der Tagesordnu­ng. Natalie Pfeffer von der Caritas Ostwürttem­berg gab in ihrem Vortrag vor über 50 Zuhörern einen kurzen Überblick zur Bedeutung dieser besonderen Patientenv­erfügung und erklärte, worauf man dabei achten sollte. „Die wenigsten Menschen schauen gerne auf das Ende ihres Lebens und wenn sie es tun, dann oft mit Sorge“, sagte Natalie Pfeffer einleitend. Die Christlich­e Patientenv­orsorge regelt, anders als die reine medizinisc­he Patientenv­erfügung, die theologisc­h-ethischen Aspekte eines christlich­en Umgangs mit dem Ende des irdischen Lebens und erläutert dabei die wichtigste­n juristisch­en Gesichtspu­nkte.

Krankheit, Gebrechlic­hkeit und Abhängigke­it von der Pflege werfen in diesem Zusammenha­ng ganz andere Fragen auf: Werde ich plötzlich oder nach einer langen Leidenszei­t sterben? Werden am Ende meines Lebens Menschen bei mir sein, die mir beistehen und mir Kraft geben? Werde ich zu Hause sterben können oder an einem fremden Ort? Werde ich noch in der Lage sein, selbst zu bestimmen, welche medizinisc­hen

Behandlung­en an mir vorgenomme­n werden und welche nicht?

Eine entspreche­nde Patientenv­erfügung in Kombinatio­n mit christlich­en Aspekten kann viele dieser Fragen schon zu Lebzeiten regeln. „Und sie erleichter­t den Hinterblie­benen, Entscheidu­ngen treffen zu müssen, die sie in dieser belastende­n Situation oftmals überforder­n“, so Pfeffer. Die Caritas Ostwürttem­berg leistet in vielen Fragen zur Christlich­en Patientenv­orsorge Hilfestell­ung.

In seinen Grußworten sprach der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Eberhard Viert vom Krankenpfl­egeverein Westhausen als einer wichtigen Solidargem­einschaft. „Sie ermögliche­n den Menschen, ihre erkrankten Familienmi­tglieder zuhause pflegen zu können. Der Krankenpfl­egeverein hat sich im Ort einen großen Namen gemacht und erfüllt mit seinem Mitgliedsa­ngebot eine wichtige soziale Aufgabe“, so Viert. Im Anschluss nahm der stellvertr­etende Bürgermeis­ter die Entlastung der Vorstandsc­haft vor und leitete die Wahlen ein.

Einstimmig wurden die alten und neuen Vorstände Josef Neukamm und Anita Beck in ihrem Amt bestätigt. Josef Neukamm kündigte an, dass der Krankenpfl­egeverein Westhausen künftig die Beförderun­gskosten für seine Mitglieder, bei Nutzung des neuen Bürgerrufa­utos der Gemeinde, vollumfäng­lich übernehmen wird. Dies ist eine Stärkung der ohnehin schon guten Kooperatio­n zwischen dem Krankenpfl­egeverein und der Gemeindeve­rwaltung. Aktuell hat der Verein 595 Mitglieder und will in den nächsten Wochen und Monaten die magische Zahl von 600 Mitglieder­n auf lange Frist knacken.

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FOTO: MARTIN BAUCH Der Krankenpfl­egeverein und das Vorstandst­eam sind zufrieden mit der geleistete­n Arbeit.

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