Sorge um überdurchschnittlich hohe Abbrecherquoten
Seit Jahren beklagt die Wirtschaft einen bedrohlichen Mangel an MINTFachkräften mit akademischer, schulischer oder dualer Ausbildung. Das Kürzel MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Klagen und die Sorgen, die zu diesen führen, sind auch berechtigt. Ein rohstoffarmes Land wie Deutschland, das seinen Wohlstand nicht nur, aber ganz wesentlich den außergewöhnlichen naturwissenschaftlich-technischen Leistungen seiner berufstätigen Menschen verdankt, muss alles dafür tun, dass das hohe Know-how und die Fertigkeiten auf diesen Fachgebieten erhalten bleiben und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Aber es wird auch viel getan. eine zeitgemäße Veränderung des tradierten Rollenverständnisses, wonach Frauen eher für schöngeistige Fächer als für Technik und Naturwissenschaft prädestiniert seien, braucht offenbar noch Zeit.
Sorge macht den Bildungspolitikern, dass die Abbrecherquote bei den Studierenden der MINT-Fächer überdurchschnittlich hoch ist. Nach Berechnungen des Deutschen Zentrums für Hochschulund Wissenschaftsforschung in Hannover hat – bezogen auf den Absolventenjahrgang 2016 – mehr als jeder dritte Bachelor-Studierende der Ingenieurwissenschaften sein Studium nicht beendet (an den Universitäten 35 Prozent, an den Fachhochschulen 34 Prozent). Bei den Naturwissenschaftlern einschließlich der Informatiker sah es teilweise noch schlimmer aus. Hier legten 41 Prozent der Studierenden an den Universitäten und 34 Prozent der Fachhochschul-Studierenden kein Examen ab.