Baden-Württemberg und Bayern beharren auf späten Sommerferien
BERLIN (mg) - BadenWürttemberg und Bayern lehnen eine Absprache über veränderte Termine für die Sommerferien mit den anderen Bundesländern ab. Die bisherige Regelung mit dem späten Ferienbeginn habe sich bewährt, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch. „Deshalb werden wir daran festhalten.“Zuvor hatte auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für sein Bundesland betont: „Die Ferienzeiten bleiben.“
Eine von mehreren Ländern geforderte Ausweitung des Rotationsprinzips auch auf die Südländer lehne sie aus zwei Gründen ab, teilte Eisenmann mit: Zum einen ermögliche der späte Termin dem Land Baden-Württemberg zusätzliche Pfingstferien, „die von vielen Eltern, aber auch Lehrerinnen und Lehrern sehr geschätzt“würden. Außerdem biete die bisherige Regelung den Vorteil einer „pädagogisch sinnvollen und konstanten Verteilung der Ferien über das Schuljahr hinweg“.
Die Kultusminister der Länder sind derzeit dabei, die Sommerferientermine
für die Zeit von 2025 bis 2030 neu zu bestimmen. Bis dahin sind die Zeiten nach einem rollierenden System festgelegt. Dass Baden-Württemberg und Bayern daran nicht beteiligt sind, hat zum Teil historische Gründe: Die Schüler würden im Spätsommer als Helfer bei der Ernte benötigt, hieß es in den 1960er-Jahren. Auch wenn die Kultusministerkonferenz nun einen „zwischen den Ländern abgestimmten Vorschlag“anstrebt, so dürfte eine Einigung schwierig werden: Ein Beschluss könnte nur einstimmig gefasst werden.
Norddeutsche Landesregierungen kritisieren, dass der Beginn ihrer Sommerferien teilweise sogar in den Juni falle. Außerdem sei das Reisen im September günstiger als in den Sommerwochen. Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) drohte nach Söders Absage mit einem Ende der Absprachen auch unter den anderen Ländern. „Dieser Schuss aus Bayern wird nach hinten losgehen. Jetzt wird jedes Land die Sommerferien im Alleingang festlegen“, sagte er. „Viel Spaß auf den langen bayerischen Autobahnen.“