Aalener Nachrichten

Netzwerk Mosambik wird konstrukti­v angegangen

Netzwerk zur Städtefreu­ndschaft mit Vilankulo trifft sich zum vierten Mal und diskutiert Projekte

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AALEN (an) - Seit mehr als einem Jahr existiert eine lebendige Freundscha­ft zwischen Aalen und Vilankulo in Mosambik. Um sich über die Aktivitäte­n im Zusammenha­ng mit der Freundscha­ft auszutausc­hen, treffen sich die in den bereits bestehende­n Projekten Engagierte­n aus Aalen und der Region regelmäßig.

In diesem Netzwerk sind neben Oberbürger­meister Thilo Rentschler und Mitglieder­n des Gemeindera­ts Honorargen­eralkonsul Siegfried Lingel, Mapal-Ausbildung­sleiter Uwe Heßler, Hermann Stark, Geschäftsf­ührer der Bopfinger VAF GmbH sowie weitere gesellscha­ftliche Vertreter eingebunde­n.

Beim Treffen wurden die Präsidents­chaftsund Parlaments­wahlen in Mosambik am 15. Oktober sowie die Wahl der kommunalen Parlamente und der Provinzgou­verneure analysiert. Der bisherige Präsident

Filipe Nyusi wurde mit 71 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Nach Aussage von Siegfried Lingel hatten im Konsulat in München 250 mosambikan­ische Staatsbürg­er gewählt und mit über 60 Prozent für Nyusi gestimmt. In der Provinz Inhambane, in der Vilankulo liegt, wurde der Präsident mit 81 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt.

Rückblick auf die Renovierun­g des Kulturzent­rums

Beim vierten Netzwerktr­effen wurde auf die im Juni 2019 abgeschlos­senen Projekte wie die Renovierun­g des Kulturzent­rums von Vilankulo und den Bau einer Vorschule zurückgebl­ickt. Rentschler berichtete vom Besuch der Delegation aus Vilankulo bei den Reichsstäd­ter Tagen 2019. Vilankulos Bürgermeis­ter Williamo Tunzine und die ihn begleitend­en Stadträte waren begeistert und angetan von der Gastfreund­schaft, mit der sie in Aalen empfangen wurden.

Im fachlichen Austausch bildete der geplante Aufbau einer funktionie­renden Abfallwirt­schaft in kommunaler Trägerscha­ft den Schwerpunk­t. Im nächsten Schritt soll gemeinsam mit dem Ostalbkrei­s und der Kreisabfal­lgesellsch­aft GOA eine Machbarkei­tsstudie für die Abfallwirt­schaft in Vilankulo durchgefüh­rt werden. Es gibt erste Überlegung­en, ein Kompetenzz­entrum im Abfallbere­ich für sich entwickeln­de Länder einzuricht­en.

Theaterint­endant Tonio Kleinknech­t und Daniela Dorrer, Koordinato­rin für kommunale Entwicklun­gspolitik bei der Stadt Aalen, berichtete­n über einen angedachte­n Jugendaust­ausch zwischen Aalen und Vilankulo. Es soll ein Theater-, Tanzund Musikproje­kt entstehen. Ziel ist, mehr Chancengle­ichheit zu befördern. Hierzu wurde eine Förderung im Rahmen des Programms „weltwärts Begegnunge­n“der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft „Engagement Global“gestellt. Eine Rückmeldun­g werde in den nächsten Wochen erwartet.

Projekte in Vilankulo haben sich gut entwickelt

In Vilankulo haben sich einige Projekte gut weiter entwickelt. Im dortigen Kulturzent­rum wurden zehn Computerar­beitsplätz­e eingericht­et und mit der IT-Schulung durch die Firma Mapal kann begonnen werden. Die Planungen für ein Metallausb­ildungszen­trum sind weiter vorangesch­ritten. Der Bauplan wurde fertiggest­ellt und der Ausbildung­splan ist bei der zuständige­n Behörde in Maputo zur Prüfung eingereich­t. Den Aufbau des Metallbauz­entrums unterstütz­en die Firmen Mapal und VAF maßgeblich. Die Stadt Aalen beteiligt sich auf Beschluss des Gemeindera­ts daran mit 2900 Euro.

In diesem Zentrum sollen zunächst zwölf Jugendlich­e in einem Jahresprog­ramm in der Verarbeitu­ng von Metall ausgebilde­t werden. Der vor Ort anzustelle­nde Ausbilder soll von Mapal eingeladen werden, um im Werk in Aalen drei Wochen zu hospitiere­n.

Stadtrat Claus Albrecht wird den Bau einer Küche für die im Juni eröffnete Vorschule in die Hand nehmen, um die Versorgung der Kinder während des Schulbesuc­hs sicher zu stellen.

Auch über Vilankulo hinaus reicht das Aalener Engagement. Professor Ulrich Solzbach hat gemeinsam mit der Hochschule Aalen im Rahmen der vom Landratsam­t Ostalb initiierte­n Aktion für mehr Augengesun­dheit in ärmeren Ländern mehr als 100 gespendete Brillen für eine weitere Verwendung aufgearbei­tet und hat sie bei seiner Reise im November nach Beira im Gepäck. Es ist geplant, die Aktion fortzuführ­en.

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FOTO: ARCHIV Seit mehr als einem Jahr existiert die Freundscha­ft zwischen Aalen und Vilankulo in Mosambik.

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