Ellwangen unverpackt: Weniger ist mehr
Großes Interesse am ersten Treffen der Initiative – Viele Tipps und Workshops
ELLWANGEN - Der gelbe Sack ist schon wieder voll. Sind so viele Verpackungen wirklich nötig? Nein, finden viele und so ist die erste Veranstaltung der Initiative Ellwangen unverpackt sehr gut besucht gewesen.
Über 60 Frauen und einige Männer sind in die Schule Sankt Gertrudis gekommen, die sich auch selbst das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, wie Schulleiterin Schwester Birgit Reutemann zu Beginn sagte. Die Schule hat eine eigene Nachhaltigkeitsgruppe und führt einen Mehrwegbecher ein, um Plastik zu sparen.
Mit vielen kleinen Änderungen lässt sich auch der Plastikberg zu Hause eindämmen. Die Tipps dazu hatte die Kressberger Autorin Susanne Strang parat, der es nicht nur darum geht, Plastik zu vermeiden, sondern auch darum, nachhaltig zu leben. Das haben schon die Mütter und Großmütter vorgemacht: Der Inhalt der Kleider- und Schuhschränke war überschaubar gefüllt und vieles wurde selbst gemacht. Statt Duschgel gab es Seife, Kernseife war die Allzweckwaffe der Hausfrau. Obst und Gemüse wurden eingemacht, mittags selbst gekocht.
Selber machen empfiehlt Strang auch heute noch. Putzmittel oder Waschmittel zum Beispiel, das ist billig, praktisch und spart Plastik. Beim Einkaufen sollte man auf regionale und saisonale Produkte achten, möglichst lose verpackte natürlich.
Die Netze dafür gibt es inzwischen in jedem Supermarkt, die Jutetaschen für den Einkauf auch. Wer mag, kann sie selbst nähen.
Das Allerwichtigste für Strang: „Hinterfragen Sie alles.“Alternativen suchen, den eigenen Konsum kritisch betrachten und auch mal einen Brief an den Hersteller schreiben, wenn man sich über ein Zuviel an Verpackung ärgert.
Später wurde es dann praktisch. Ariane Bergerhoff hatte mit dem Team von Ellwangen unverpackt einige Workshops zusammengestellt. So zeigte Susanne Strang den Teilnehmerinnen, wie sie eine Lippenpflege
selbst herstellen können, in der Schulküche von Sankt Gertrudis wurden Nudeln gemacht und ein Vater mit seinem kleinen Sohn rührte Spätzlesteig an.
In einem weiteren Raum zeigte Sabine Hilsenbek, wie Bienenwachstücher hergestellt werden. Dafür werden Bienenwachsstücke (vom regionalen Imker) auf einem Tuch verteilt und mit Hilfe von Backpapier in den Stoff eingebügelt. Fertig. Und schon ist eine Menge Frischhaltefolie gespart.
Weitere Workshops, auch in Zusammenarbeit mit der Ellwanger Volkshochschule, sind geplant.