Ohne Dahlmeier nach vorne schauen
FRANKFURT (SID) - Genug ist genug. Mehr als ein halbes Jahr liegt der aufsehenerregende Rücktritt von Biathlon-Königin Laura Dahlmeier nun zurück – höchste Zeit also, um endgültig abzuschließen. „Wir müssen nach vorne schauen, das haben die Mädels und die gesamte Mannschaft verdient“, fordert Bundestrainer Mark Kirchner vor dem Weltcup-Auftakt diesen Samstag in Östersund. „Jede Karriere geht einmal zu Ende.“Einfach übergehen zur Tagesordnung also? Zwei Olympiasiege, sieben WMTitel und 20 Weltcup-Erfolge fehlen mit einem Schlag im Team des Deutschen Skiverbandes. „Laura hat enorme Erfolge eingefahren“, weiß auch Mark Kirchner. Ihr Rücktritt im Alter von nur 25 Jahren „eröffnet aber auch neue Chancen. Wir konzentrieren uns jetzt nicht auf etwas, das war.“
Mit dieser Einstellung sind die DSV-Verantwortlichen in den vergangenen Jahren schließlich häufig gut gefahren. Nach Uschi Disl kamen Kati Wilhelm und Andrea Henkel, dann kam Magdalena Neuner – und zuletzt eben Dahlmeier. Wer die Lücke jetzt schließen soll, ist längst geklärt. „Denise Herrmann wird dieses Jahr die absolute Frontfrau des Damenteams sein“, prophezeite Kirchner, der dabei die Erfolge der ehemaligen Langläuferin allein bei der WM in Östersund aufzählt: je einmal Gold, Silber und Bronze.
Wo die 30-Jährige steht, will Simon Schempp wieder hin. Lange Zeit galt der 31-Jährige als möglicher Gesamtweltcup-Sieger, gesundheitliche Probleme warfen ihn zurück. Nach langer Regenerationsphase und herausragenden Deutschen Meisterschaften ist der viermalige Weltmeister wieder da. Und, sagt Mark Kirchner: „Er hat die Hausaufgaben gemacht.“Gemeinsam mit Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Erik Lesser will Schempp dem norwegischen Dominator Johannes Thingnes Bö das Leben schwer machen. „Unser Ziel“, sagt Mark Kirchner, „ist, ihn öfter zu ärgern.“