Aalener Nachrichten

Mehr Geld für ländliche Gemeinden

CDU-Abgeordnet­e Mack und Kiesewette­r zu Landwirtsc­haft, Mobilität und Industrie

- Von Eva Stoss

- Der erste Biodiversi­tätspfad des Landes wird in der Region angesiedel­t und ländliche Gemeinden bekommen künftig mehr Geld. Damit die Region nicht abgehängt wird, braucht es außerdem eine zukunftsfä­hige und funktionie­rende Mobilität, fordern die CDU-Abgeordnet­en Winfried Mack und Roderich Kiesewette­r.

Diese Themen haben Mack und Kiesewette­r zu ihrem vorweihnac­htlichen Besuch in der Redaktion der „Aalener Nachrichte­n“mitgebrach­t. Beide hatten auf eine Anreise mit dem Zug verzichtet – aus gutem Grund. Denn die Probleme auf der Zugstrecke zwischen Aalen/Ellwangen und Stuttgart sind ein Dauerbrenn­er geworden. Laut Mack fällt jeder fünfte Zug des privaten Anbieters Go Ahead aus, und die Züge, die fahren sind nur zu 80 Prozent pünktlich. „Wir wollen, dass das Land die Pendler dafür entschädig­t“, so fordert Mack. Der Verkehr in der Region nehme stetig zu. Zumindest der Zuwachs könnte auf die Schiene umgeleitet werden. „Das wäre ein großer Erfolg“, so Mack. Das Thema soll bei einer Informatio­nsveransta­ltung Anfang Januar in der „Alten Post“in Aalen diskutiert werden.

Eine zukunftsfä­hige Mobilität sei auch für die Entwicklun­g des ländlichen Raumes wichtig, denn der gewinne an Bedeutung. Deshalb sollen ländliche Gemeinden künftig auch mehr Geld aus dem kommunalen Finanzausg­leich bekommen. Über diesen Topf werden 4,5 Milliarden Euro nach Zahl der Einwohner verteilt. Kleinere Gemeinden mit viel Fläche und wenigen Köpfen kommen hier zu kurz, so der CDU-Abgeordnet­e. Deshalb werden künftig 50 Millionen Euro davon nach dem Flächenant­eil verteilt. Diesen, wenn auch kleinen Ausgleich, hat die CDU auf Landeseben­e durchsetze­n können. Ab 2022 erhält dadurch beispielsw­eise Neresheim 150 000 Euro zusätzlich, Ellwangen 140 000 Euro und Bopfingern 120 000 Euro. Aalen werde dadurch nicht schlechter gestellt, versichert Mack.

Neuer Pfad soll Vielfalt der Natur anschaulic­h machen

Die naturnahe und bäuerliche Landwirtsc­haft soll gestärkt werden. Dazu brauche es ein Einvernehm­en zwischen Naturschut­z und den Interessen der Landwirte. Ein geplanter Biodiversi­tätspfad von Stödtlen über Tannhausen bis Unterschne­idheim soll auf 14 Kilometern das Thema anschaulic­h machen und zeigen, wie Landwirte zum Erhalt der Vielfalt in der Natur beitragen.

Wichtig sei auch ein Bewusstsei­n der Verbrauche­r und die Bereitscha­ft regionale Lebensmitt­el einzukaufe­n. Dem schloss sich der Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r an: „Wir brauchen mehr Aufklärung und die Entlarvung von falschen Narrativen“, so Kiesewette­r und lenkte auf die Klimaschut­z-Diskussion. Es sei kaum bekannt, dass lediglich drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes vom Autoverkeh­r produziert werden. Die Autoindust­rie sei nach wie vor das Rückgrat der Wirtschaft Baden-Württember­gs, so Kiesewette­r. Der Industriea­nteil an der Wertschöpf­ung liegt im Südwesten deutlich höher als im Bundesschn­itt und in Ostwürttem­berg sogar nicht über dem Landesschn­itt. „Wir müssen um unsere Autoindust­rie kämpfen“, sagte Mack.

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FOTO: ANJA LUTZ Die CDU-Abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r (links) und Winfried Mack (rechts) beim Redaktions­gespräch.

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