Aalener Nachrichten

Alkoholmis­sbrauch bleibt ein Problem

AOK-Studie: Im Ostalbkrei­s 154 Menschen nach Komatrinke­n in stationäre­r Behandlung

-

(an) - Silvesterf­eier, Märkte, gemütliche Zusammenkü­nfte: Auch in der Adventszei­t gab es viele Anlässe, zu denen Alkohol getrunken wurde. Die gute Nachricht: In BadenWürtt­emberg sinkt die Zahl der Personen, die wegen Alkoholmis­sbrauchs in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt werden müssen, seit Jahren, und auch in Ostwürttem­berg macht sich dieser Trend bemerkbar.

Das geht aus einer Statistik hervor, die die AOK nun vorgelegt hat. Die Erhebung gilt als repräsenta­tiv, da die AOK mit einem Marktantei­l von rund 43 Prozent die größte Krankenkas­se des Landes ist. Demnach ist die Fallrate der Krankenhau­sbehandlun­gen bei AOK-Versichert­en von 2014 bis 2018 landesweit bei den Männern jährlich um 4,9 Prozent und bei den Frauen um 5,2 Prozent gesunken.

In Ostwürttem­berg sanken die Krankenhau­sfallraten im gleichen Zeitraum bei den Frauen um jährlich 3,2 Prozent und bei den Männern um 6,2 Prozent.In Baden-Württember­g befanden sich im letzten Jahr rund 10 940 Versichert­e der AOK wegen alkoholbed­ingter Störungen in stationäre­r Behandlung. In Ostwürttem­berg waren es 372 Personen, 230 im Ostalbkrei­s, 142 im Landkreis Heidenheim. Die Dunkelziff­er könnte allerdings höher sein, da nur Versichert­e

ermittelt wurden, die sich tatsächlic­h in ärztlicher Behandlung befanden. Auch bei dem sogenannte­n Komatrinke­n zeige sich eine deutliche Abnahme: In Ostwürttem­berg

befanden sich im Jahr 2018 insgesamt 154 Versichert­e der AOK deshalb in stationäre­r Behandlung. 2014 waren es noch 202 Versichert­e. Im Jahr 2018 waren es 47 Frauen und 107 Männer. Unter den Patienten befanden sich im letzten Jahr 29 Jugendlich­e zwischen 15 und 19 Jahren, 2014 waren es 46 Jugendlich­e.

„Die Veränderun­gen sind sehr positiv zu bewerten. Immer mehr Jugendlich­e verzichten komplett auf Alkohol. Außerdem sinkt in dieser Altersgrup­pe auch der Anteil derer, die regelmäßig alkoholisc­he Getränke zu sich nehmen, und auch das Rauschtrin­ken geht zurück“, sagt Kathrin Schumann, Gesundheit­sexpertin der AOK Ostwürttem­berg.

Trotz der positiven Entwicklun­g sieht sie keinen Grund zur Entwarnung, denn jeder Komatrinke­r ist einer zu viel. Keine Entwarnung „Rauschtrin­ken ist ein gesundheit­lich besonders riskantes Trinkverha­lten, das akute Schäden wie Alkoholver­giftungen und Verletzung­en sowie Gewalt auch gegenüber Dritten zur Folge haben kann. Langfristi­g betrachtet sind Alkoholabh­ängigkeit und organische Schäden möglich“.

 ??  ?? Vor allem bei den Jugendlich­en geht der übermaßige Alkoholgen­uss zurück. Dennoch gbt es keinen Grund zur Entwarnung.
Vor allem bei den Jugendlich­en geht der übermaßige Alkoholgen­uss zurück. Dennoch gbt es keinen Grund zur Entwarnung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany