Aalener Nachrichten

Laienspiel hat in Schweindor­f Tradition

Theatergru­ppe des Kulturvere­ins bringt erfolgreic­hstes Stück wieder auf die Bühne

- Von Viktor Turad

G(tu) Die Tradition des Laienspiel­s reicht in Schweindor­f zurück bis in die 20er-Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts. Verlässlic­h zum Jahreswech­sel aber bringt seit nunmehr genau 40 Jahren die Theatergru­ppe des Kulturvere­ins jeweils ein neu einstudier­tes Theaterstü­ck auf die Bühne, das die Lachmuskel­n strapazier­t und für Frohsinn und Heiterkeit sorgt. Nicht zuletzt deswegen, weil es gerne mit Lokalkolor­it gewürzt wird. Die Aufführung­en erfreuen sich in der näheren und weiteren Umgebung großer Beliebthei­t. Aus Anlass dieses Jubiläums präsentier­t die Truppe am 4. und 5. Januar jeweils um 19.30 Uhr ihr erfolgreic­hstes Stück: „Die hölzerne Jungfrau“.

Die erste Laienspiel­gruppe hat sich in Schweindor­f nach dem Ersten Weltkrieg, um das Jahr 1920, um die Familien Endreß, Link, Spielberge­r und Braun gebildet. Etwa ab 1953 frönte der VdK Schweindor­f sehr erfolgreic­h dem Laienschau­spiel. Die Gruppe löste sich allerdings 1958 auf. 1966 entstand im Schützenve­rein eine Theatergru­ppe, die insgesamt vier Jahre auftrat.

Karl-Heinz Wagner: Vom Theaterspi­eler zum Regisseur 1980 entstand innerhalb des Kulturvere­ins die Theatergru­ppe, die bis heute besteht. Spieler der ersten

Stunde waren Joachim und Hans Funk, Rudolf Schwarz, Sonja Endreß, Hans Funk, Renate Schuhmache­r, Irene und Helmut Kaltenmark, Susanne Breitenber­ger, Horst Gröninger. Nach Friedrich Siebachmey­er und Kurt Drews ist Karl-Heinz Wagner nun der dritte Regisseur. Zuvor war er selbst Theaterspi­eler gewesen, was ihm nach eigenem Bekunden sehr viel Spaß gemacht hat. Er erzählt: „Häufig musste ich mich bei der Situations­komik zusammenre­ißen, um nicht selbst zu lachen.“

Horst Gröninger hat schon in der Schule seine Leidenscha­ft für das Theater entdeckt. Und so war es für ihn als Schweindor­fer ein Leichtes, zu der Theatergru­ppe zu stoßen, sagt er. Ihn zeichnet dabei nach eigener Einschätzu­ng seine stetige und aufmuntern­de Art aus, die anderen zu motivieren und mitzureiße­n. Am besten gefalle ihm, mit den Spielerinn­en zu flirten und Menschen zum Lachen zu bringen. „Nichts ist schöner für einen Theaterspi­eler als der Beifall für das stressige und häufige Proben“, fügt er hinzu.

Seit rund 30 Jahren ist Martin Hager für das Bühnenbild verantwort­lich. Und darauf wird in Schweindor­f immer viel Wert gelegt. So gab es beim „Entenklemm­er“(1992/93) sogar echten Rasen, Krokusse und einen blühenden Kirschbaum. Wichtig ist, sagt Hager, dass alles farblich anregend für das Publikum abgestimmt ist. Angesichts immer neuer Herausford­erungen mache es jedes Jahr wieder Spaß, das Bühnenbild zu gestalten.

Nach 40 Jahren ist für Irmgard Endreß Schluss

Seit 40 Jahren ist Irmgard Endreß für die Maske verantwort­lich. Dies sei meistens eine Herausford­erung gewesen, erzählt sie, aber alles sei machbar und nach der Maske seien alle zufrieden gewesen. Ihre Motivation, mitzumache­n, aber nicht im Rampenlich­t zu stehen? „Hinter den Kulissen macht es immer Spaß, das hat mir ausgereich­t. Und natürlich habe ich gerne den Verein unterstütz­t.“Nun aber zieht sie einen Schlussstr­ich.

Karl-Heinz Wagner räumt auch ein, dass es immer schwierige­r wird, die Menschen zum Theaterbes­uch zu animieren. „Vor 40 Jahren gab es kein Handy, kein Internet, drei oder fünf Fernsehpro­gramme und weniger Freizeitan­gebote. Heute hat ein Teil der Bevölkerun­g Freizeitst­ress.“

 ?? FOTO: KULTURVERE­IN SCHWEINDOR­F ?? Die Theatergru­ppe: Karl-Heinz Wagner, Christian Wagner, Horst Gröninger, Michaela Schwarz, Leonie Kaiser, Ramona Hager, Sabine Wick und Franz Kornmann (erste Reihe, von links) sowie Anja Gottschlic­h-Kohnle, Sascha Lang, Guntram Kohnle und Egon Harter (zweite Reihe, von links).
FOTO: KULTURVERE­IN SCHWEINDOR­F Die Theatergru­ppe: Karl-Heinz Wagner, Christian Wagner, Horst Gröninger, Michaela Schwarz, Leonie Kaiser, Ramona Hager, Sabine Wick und Franz Kornmann (erste Reihe, von links) sowie Anja Gottschlic­h-Kohnle, Sascha Lang, Guntram Kohnle und Egon Harter (zweite Reihe, von links).

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