Laienspiel hat in Schweindorf Tradition
Theatergruppe des Kulturvereins bringt erfolgreichstes Stück wieder auf die Bühne
G(tu) Die Tradition des Laienspiels reicht in Schweindorf zurück bis in die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Verlässlich zum Jahreswechsel aber bringt seit nunmehr genau 40 Jahren die Theatergruppe des Kulturvereins jeweils ein neu einstudiertes Theaterstück auf die Bühne, das die Lachmuskeln strapaziert und für Frohsinn und Heiterkeit sorgt. Nicht zuletzt deswegen, weil es gerne mit Lokalkolorit gewürzt wird. Die Aufführungen erfreuen sich in der näheren und weiteren Umgebung großer Beliebtheit. Aus Anlass dieses Jubiläums präsentiert die Truppe am 4. und 5. Januar jeweils um 19.30 Uhr ihr erfolgreichstes Stück: „Die hölzerne Jungfrau“.
Die erste Laienspielgruppe hat sich in Schweindorf nach dem Ersten Weltkrieg, um das Jahr 1920, um die Familien Endreß, Link, Spielberger und Braun gebildet. Etwa ab 1953 frönte der VdK Schweindorf sehr erfolgreich dem Laienschauspiel. Die Gruppe löste sich allerdings 1958 auf. 1966 entstand im Schützenverein eine Theatergruppe, die insgesamt vier Jahre auftrat.
Karl-Heinz Wagner: Vom Theaterspieler zum Regisseur 1980 entstand innerhalb des Kulturvereins die Theatergruppe, die bis heute besteht. Spieler der ersten
Stunde waren Joachim und Hans Funk, Rudolf Schwarz, Sonja Endreß, Hans Funk, Renate Schuhmacher, Irene und Helmut Kaltenmark, Susanne Breitenberger, Horst Gröninger. Nach Friedrich Siebachmeyer und Kurt Drews ist Karl-Heinz Wagner nun der dritte Regisseur. Zuvor war er selbst Theaterspieler gewesen, was ihm nach eigenem Bekunden sehr viel Spaß gemacht hat. Er erzählt: „Häufig musste ich mich bei der Situationskomik zusammenreißen, um nicht selbst zu lachen.“
Horst Gröninger hat schon in der Schule seine Leidenschaft für das Theater entdeckt. Und so war es für ihn als Schweindorfer ein Leichtes, zu der Theatergruppe zu stoßen, sagt er. Ihn zeichnet dabei nach eigener Einschätzung seine stetige und aufmunternde Art aus, die anderen zu motivieren und mitzureißen. Am besten gefalle ihm, mit den Spielerinnen zu flirten und Menschen zum Lachen zu bringen. „Nichts ist schöner für einen Theaterspieler als der Beifall für das stressige und häufige Proben“, fügt er hinzu.
Seit rund 30 Jahren ist Martin Hager für das Bühnenbild verantwortlich. Und darauf wird in Schweindorf immer viel Wert gelegt. So gab es beim „Entenklemmer“(1992/93) sogar echten Rasen, Krokusse und einen blühenden Kirschbaum. Wichtig ist, sagt Hager, dass alles farblich anregend für das Publikum abgestimmt ist. Angesichts immer neuer Herausforderungen mache es jedes Jahr wieder Spaß, das Bühnenbild zu gestalten.
Nach 40 Jahren ist für Irmgard Endreß Schluss
Seit 40 Jahren ist Irmgard Endreß für die Maske verantwortlich. Dies sei meistens eine Herausforderung gewesen, erzählt sie, aber alles sei machbar und nach der Maske seien alle zufrieden gewesen. Ihre Motivation, mitzumachen, aber nicht im Rampenlicht zu stehen? „Hinter den Kulissen macht es immer Spaß, das hat mir ausgereicht. Und natürlich habe ich gerne den Verein unterstützt.“Nun aber zieht sie einen Schlussstrich.
Karl-Heinz Wagner räumt auch ein, dass es immer schwieriger wird, die Menschen zum Theaterbesuch zu animieren. „Vor 40 Jahren gab es kein Handy, kein Internet, drei oder fünf Fernsehprogramme und weniger Freizeitangebote. Heute hat ein Teil der Bevölkerung Freizeitstress.“