Ein letztes Mal an den Schießstand
Laura Dahlmeier verabschiedet sich auf Schalke ein halbes Jahr nach ihrem Rücktritt von den Fans
(dpa) - Ein allerletztes Mal noch steht Laura Dahlmeier im Rampenlicht. „Für mich wird das ein richtiges Fest, aber eben auch der Schlussstrich unter meine Zeit als Biathletin“, sagte die DoppelOlympiasiegerin. Beim BiathlonSpektakel im Fußballstadion auf Schalke wird sich die 26-Jährige am Samstag (17.50 Uhr/ARD) über ein halbes Jahr nach ihrem überraschenden Rücktritt als Aktive von den Fans verabschieden. „Es wird wahrscheinlich eine ziemliche Wunderkiste, aber ich bin ja immer ein Wettkampftyp und will mich natürlich noch einmal gut zeigen“, so Dahlmeier.
Biathlon ist längst nicht mehr das Wichtigste im Leben der siebenmaligen Weltmeisterin. Dahlmeier hatte in jungen Jahres alles gewonnen – und dann im Frühjahr schlicht keine Motivation mehr gefunden, um weiterzumachen. Mittlerweile studiert sie im ersten Semester Sport an der TU München, arbeitet als Expertin im ZDF und genießt die Freiheit, die ihr als Leistungssportlerin zuletzt so sehr gefehlt hat. „Ich kann mal einen Glühwein trinken und habe kein schlechtes Gewissen dabei. Das ist wirklich schön“, sagte sie.
Den Gewehrschaft behält sie, den -lauf gibt sie ab
Im November startete die GarmischPartenkirchenerin bei der WM der Bergläufer in Argentinien und hält sich auch weiter fit. Trotzdem muss die frühere Gesamtweltcupsiegerin zugeben: „Mein Trainingsumfang hat abgenommen und ich bin deutlich unfitter als in den Jahren zuvor.“Aber sie müsse jetzt auch keine drei Rennen jede Woche mehr absolvieren, betonte Deutschlands „Sportlerin
des Jahres“2017, „sondern nur noch das eine. Dafür wird die Kondition schon reichen.“
Aber die Konkurrenz ist groß. Zu den Gegnern bei der World Team Challenge gehören das zweite deutsche Duo mit Denise Herrmann und Benedikt Doll, die starken Italiener Dorothea Wierer und Lukas Hofer oder Marte Olsbu Röiseland und Vetle Christiansen aus Norwegen.
In der ausverkauften Arena tritt Dahlmeier vor rund 46 400 Zuschauern zusammen mit Philipp Nawrath an – das Schießen wird dabei die größte Herausforderung. Nur ganz selten habe sie nach ihrem Rücktritt das Gewehr in der Hand gehabt. „Ich muss da ein bisschen auf meine Erfahrung bauen“, sagte Dahlmeier. Ihren eigenen Waffenlauf wird sie nach dem Event abgeben, einen alten Gewehrschaft wird sie behalten. Ein Comeback kommt für sie jedoch nicht infrage.