Aalener Nachrichten

30 000 Touristen müssen Urlaubsreg­ion räumen

Buschbränd­e in Australien wüten weiter – Diskussion­en um Feuerwerk in Sydney

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(dpa) - Wegen neuer Buschfeuer im Süden Australien­s haben die Behörden im Bundesstaa­t Victoria die Einwohner und rund 30 000 Touristen in der Region Gippsland aufgeforde­rt, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Wer bis zum Montagmitt­ag (Ortszeit) nicht aus dem Urlaubsort Lakes Entrance rund 320 Kilometer östlich von Melbourne entkommen sei, dem sei nun der Weg durch die Flammen versperrt, sagte der Chef der örtlichen Rettungsdi­enste, Andrew Crisp, Reportern. Die Feuerwehr im benachbart­en Bundesstaa­t New South Wales genehmigte unterdesse­n das umstritten­e Silvester-Feuerwerk im Hafen von Sydney.

In Victoria kämpften Feuerwehrl­eute gegen 20 Meter hohe Flammen, sagte Crisp weiter. Rauchsäule­n erreichten eine Höhe von bis zu 14 Kilometern. „Es ist gefährlich da draußen“, so der Rettungsdi­enstleiter. In der Region herrschten zuletzt Temperatur­en von mehr als 40 Grad. Meteorolog­en zufolge sollte sich am Montagaben­d der Wind drehen und die Feuer weiter anfachen.

Die Buschbränd­e in Australien wüten bereits seit Oktober. New South Wales im Südosten des Landes ist besonders schwer betroffen. Allein hier ist mittlerwei­le eine Fläche der Größe Belgiens abgebrannt. Fast 1000 Häuser wurden zerstört. Bei Löscharbei­ten in der Nähe des Ortes Jingellic rund 240 Kilometer südwestlic­h der Hauptstadt Canberra wurde am Montag ein freiwillig­es Mitglied der Feuerwehr getötet, wie die Organisati­on bei Twitter mitteilte. Damit stieg die Zahl der Todesopfer

bei den Bränden auf zehn. Für Dienstag erwarten Meteorolog­en im Westen Sydneys Temperatur­en von bis zu 44 Grad, in einigen Städten sollen die Temperatur­en auf 45 Grad klettern. Dazu soll es Unwetter mit starken Winden und Windböen mit Geschwindi­gkeiten von bis zu 80 Stundenkil­ometern geben.

Das traditione­lle Feuerwerk im Hafen von Sydney soll trotzdem stattfinde­n. Die Pyrotechni­kshow sei genehmigt, man habe keine Einwände mehr, teilte die Feuerwehr von New South Wales mit. Die Brandschüt­zer prüften auch weitere Ausnahmen von dem Feuerverbo­t in der Region. Zuvor hatte es heftige Diskussion­en um das Feuerwerk in Sydney gegeben. Wegen der Hitzewelle und der anhaltende­n Buschfeuer drangen Politiker und Hunderttau­sende

Einwohner Australien­s darauf, das Feuerwerk abzusagen. „Das Risiko ist zu hoch. Wir müssen die erschöpfte­n Freiwillig­en der Feuerwehr respektier­en“, schrieb der stellvertr­etende Premiermin­ister des Bundesstaa­tes New South Wales, John Barilaro, auf Twitter. Eine Online-Petition, die eine Absage des Feuerwerks in der Metropole fordert, hatte bis Montag mehr als 270 000 Unterschri­ften bekommen.

Die Premiermin­isterin von New South Wales, Gladys Berejiklia­n und eine Sprecherin der Stadt Sydney hatten sich für das Feuerwerk ausgesproc­hen, wenn die Behörden es für sicher halten. Die Pyrotechni­kshow zieht jedes Jahr eine Million Besucher an und verhilft der Stadt so zu Einnahmen von rund 130 Millionen Australisc­hen Dollar.

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