1501 Briefe für politische Gefangene
Briefmarathon von Amnesty International in Ellwangen
(pm) - Mit dem sogenannten Briefmarathon ruft Amnesty International jedes Jahr zum Internationalen Tag der Menschenrechte weltweit dazu auf, sich für Menschen zu engagieren, die Schikanen, Verfolgung und Folter ausgesetzt sind. In mehr als 180 Ländern schreiben Menschen innerhalb weniger Tage Millionen Briefe und E-Mails, um den Betroffenen Mut zu machen und die verantwortlichen Regierungen an ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen zu erinnern. In Ellwangen wurden 1501 Briefe geschrieben.
153 Briefe wurden im Weltladen unterzeichnet. Im Peutinger-Gymnasium wurden 1318 Briefe unterschrieben. Sie setzen sich für eine 24jährige Iranerin ein, die in ihrem Heimatland zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde, nachdem sie am Weltfrauentag ohne Kopftuch für das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit durch freie Kleiderwahl protestiert hatte. „Wir werden uns weiterhin für die Menschenrechte einsetzen – auch um der Selbstverpflichtung „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“gerecht zu werden, so Silke Schwab-Krüger, die das Projekt mit den Schülerinnen und Schülern begleitete.
Stefanie Bauer, Lehrerin am ebenfalls beteiligten Hariolf-Gymnasium, berichtet, dass sich die Jugendlichen im Religions- und Gemeinschaftskundeunterricht mit den Fallbeispielen beschäftigt haben. Insbesondere das Schicksal der Uiguren in China habe die Schüler berührt. Sie haben 30 handschriftliche Briefe verfasst und nach Berlin geschickt.
Für Wolfgang Lohner, den Sprecher der Ellwanger Amnesty-Gruppe, sind die Aktionen an den beiden Gmynasien ein mutmachendes Zeichen. Das zeige die Stärke der weltweiten Amnesty-Bewegung, für einzelne Menschen aktiv zu werden: Einen einzelnen Brief könnten die Behörden ungelesen wegwerfen, aber Tausende von Nachrichten ließen sich nicht ignorieren.