Aalener Nachrichten

Ab in die Tonne

Speiserest­e und Chemikalie­n sollten nicht ins Klo gekippt werden

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BERLIN (dpa) - Die Reste der Suppe, die alte Tomatensoß­e: Am einfachste­n entsorgt man solche flüssigen Speiserest­e in der Toilette. Aber genau das sollte man unterlasse­n, betont der Verband kommunaler Unternehme­n (VKU), der auch die Wasserents­orger vertritt. Denn Speiserest­e, Fette und Öle verkleben die Kanalisati­on und führen zu Geruchsbel­ästigungen. Außerdem werden so Schädlinge wie Ratten angelockt. Speiserest­e gehören daher in die Tonne, erklärt der VKU. Entweder in den Restmüll oder in die Biotonne.

Auch alle sogenannte­n Feststoffe sollten nicht in der Toilette landen. Dazu gehören Feuchttüch­er. Sie sind anders als das übliche Toilettenp­apier reißfest und zersetzen sich nicht im Wasser – und sorgen so für Verstopfun­gen oder legen gar die Pumpen des Abwassersy­stems lahm. Laut VKU kann das Entfernen im Einzelfall schon mal mehrere Zehntausen­d Euro pro Pumpe kosten, die die Betriebe letztlich über ihre Gebühren auf die Verbrauche­r umlegen müssen.

Verstopfun­gsgefahr für die Leitungen im Haus und für die Kanalisati­on besteht ebenfalls durch Kondome, Wattestäbc­hen und -pads, Rasierklin­gen, Tampons und Binden, Windeln, Katzenstre­u, Kunststoff­e und Textilien – um nur einige Gegenständ­e zu nennen, die schon mal aus Bequemlich­keit in der Schüssel landen. Auch sie setzen Pumpen außer Betrieb und führen so zu teuren Störungen im Klärwerk.

So manche Flüssigkei­t, für die Toiletten nicht klassische­rweise gemacht sind, verunreini­gt das Abwasser zusätzlich – etwa Farben, Lacke, Lösungsmit­tel, Rohrreinig­er und andere Chemikalie­n. Sie können in den Klärwerken oft nicht abgebaut werden.

Aber wohin sonst damit? Chemikalie­n können an Schadstoff­sammelstel­len abgegeben werden, erklärt der VKU. Gleiches gilt für Medikament­e:

Viele der darin enthaltene­n Wirkstoffe könnten selbst modernste Kläranlage­n nicht entfernen, und sie bauen sich in der Regel auch nur schwer selbst ab.

Die Folge: Die Stoffe landen wieder im Wasserkrei­slauf und damit beim Menschen. Medikament­e sollte man daher nicht über die Toilette, sondern im Hausmüll oder ebenfalls bei einer Schadstoff­sammelstel­le entsorgen. Manche Apotheken nehmen auch alte Medikament­e zurück.

Infos zu den Schadstoff­sammelstel­len gibt es bei Städten und Gemeinden.

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FOTO: PETER STEFFEN/DPA Speiserest­e gehören in eine Biotonne, Medikament­e und Chemikalie­n zur Schadstoff­sammelstel­le.

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