Aalener Nachrichten

Bedenkentr­äger werden Lügen gestraft

In der Gemeinscha­ftsunterku­nft leben verschiede­ne Nationen friedlich zusammen

- Von Edwin Hügler

- Ein gutes Beispiel für die gelungene Integratio­n von Flüchtling­en ist die Gemeinscha­ftsunterku­nft in der Knöcklings­traße in Unterkoche­n. Derzeit leben hier 53 Menschen unter anderem aus Syrien, Afghanista­n und aus afrikanisc­hen Ländern.

Bevor im September 2017 die Unterkunft eröffnet hat, gab es auch in Unterkoche­n Bedenken gegen die Einrichtun­g. „Doch jetzt, nach gut zwei Jahren, können wir ein äußerst positives Zwischenfa­zit ziehen“, betont Ehrenamtsk­oordinator­in Andrea Daniel bei einem Pressegesp­räch. Es habe bisher keine Ausschreit­ungen gegeben, die Menschen aus verschiede­nen Nationen lebten hier friedlich zusammen.

Die Zimmer in der Unterkunft sind zweckmäßig und schlicht eingericht­et und sind auf drei Häuser verteilt. Die Größe bewegt sich zwischen 20 Quadratmet­ern für zwei bis drei Flüchtling­e und 60 Quadratmet­ern für Familien.

Großes Engagement des Helferkrei­ses

Eine große Rolle spielt in Unterkoche­n das Engagement des ehrenamtli­chen Helferkrei­ses, sagt Alex Berdalin, der im Auftrag des Ostalbkrei­ses die Unterkunft betreut und hier ein Büro hat.

Martina Holz begleitet ehrenamtli­ch eine Familie und hilft bei Alltagsang­elegenheit­en

und beim Deutschler­nen. „Oft geht es einfach nur ums Zuhören und ums Dasein“, erzählt Holz.

Hans-Albrecht Schertel betreut ein Geschwiste­rpaar aus Somalia (16 und 18 Jahre alt). Er ist vor allem in der Hausaufgab­enbetreuun­g aktiv, denn die beiden Flüchtling­e wollen den Hauptschul­abschluss an der Justus-von-Liebig-Schule beziehungs­weise an der Technische­n Schule in Aalen machen.

Auch mit der Kocherburg­schule in Unterkoche­n klappt die Zusammenar­beit ganz hervorrage­nd. „Es gibt hier kurze Wege und Probleme werden schnell gelöst“, betont Alex Berdalin. Vorbildlic­h unterstütz­t werde die Einrichtun­g auch von

Ortsvorste­herin Heidemarie Matzik und vom Bezirksamt Karin Fristscher ist sporadisch als ehrenamtli­che Helferin in der Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e im Einsatz. Sie ist stolz darauf, dass es ihr einmal gelungen ist, eine Kreißsaalf­ührung in französisc­her und englischer Sprache zu organisier­en.

„Die Bedenkentr­äger haben nicht Recht gehabt, in Unterkoche­n funktionie­rt das Zusammenle­ben ganz hervorrage­nd“, unterstrei­cht Pfarrer Manfred Metzger. Er verweist auf gemeinsame Feiern von Christen und Moslems im Ramadan. Eine Erfolgsges­chichte sei auch das regelmäßig­e Volleyball­spielen auf dem städtische­n Spielplatz ganz in der Nähe der Gemeinscha­ftsunterku­nft.

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