Aalener Nachrichten

Gemeindera­t Abtsgmünd verabschie­det Haushalt 2020

Hebesatz für Gewerbeste­uer wird erhöht – Gemeinde profitiert von sinkender Umlage

- Von Wolfgang Fath

- Nach den Haushaltsr­eden der drei Fraktionsv­orsitzende­n hat der Abtsgmünde­r Gemeindera­t einstimmig den dritten Haushalt nach dem neuen Haushalts- und Rechnungsw­esen verabschie­det. Der Gewerbeste­uerhebesat­z wird um zehn Punkte von 340 auf 350 Punkte angehoben. Dennoch rechnet die Gemeinde mit sinkenden Einnahmen aus der Gewerbeste­uer. Umgekehrt profitiert Abtsgmünd von der Senkung der Gewerbeste­uerumlage und muss 1,84 Millionen Euro weniger abführen.

Die Haushaltsr­eden seien, so Bürgermeis­ter Armin Kiemel, das Königsrech­t des Gemeindera­tes und dabei vor allem das der Fraktionsv­orsitzende­n. Diese beleuchtet­en dann auch ausführlic­h das von Kämmerer Tobias Maier erstellte 357-seitige Zahlenwerk für das Jahr 2020 sowie die mittel- und langfristi­ge Finanzplan­ung der Gemeinde.

Trotz den Unwägbarke­iten der derzeitige­n Konjunktur sei der von der Verwaltung vorgelegte Haushaltsp­lan gut justiert, sagte der Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler,

Armin Friedrich. Seine Fraktion wolle weiterhin aktiv und mitverantw­ortlich die Gemeinde mitgestalt­en und vor allem bei langfristi­g wirkenden Entscheidu­ngen konstrukti­v mitwirken. Er wies dabei darauf hin, dass man bei der Umsetzung einiger Vorhaben wie der Gestaltung der Ortsmitte und von Abtsgmünd Nord immer noch auf der Stelle trete. Die innerörtli­che Situation werde immer unattrakti­ver, betonte Friedrich. CDU: Steuereinn­ahmen werden nicht steigen

Die CDU-Fraktion könne dem Haushalt zustimmen, betonte deren Fraktionss­precher Robert Kruger.

Die Gemeinde sei auf dem richtigen Weg, wenn alle zukünftige­n Investitio­nen ebenfalls zukunftsor­ientiert, nachhaltig und mit Augenmaß getätigt werden würden, sagte er. Die Fraktion sei jedoch sicher, dass die Steuereinn­ahmen der Gemeinde nicht mehr weiter steigen würden, auch wenn man wie jetzt, den Gewerbeste­uerhebesat­z um zehn Punkte anhebe. Im Gegensatz würden Steuererhö­hungen jeglicher Art von den Bürgern und den Gewerbetre­ibenden sehr problemati­sch gesehen, vor allem dann, wenn man wie derzeit, einen Haushaltsü­berschuss vorweisen könne. Die Vergabe der Rohbauarbe­iten für das Rettungsze­ntrum sei zwar erfreulich, bedauerlic­h sei jedoch, dass die Bauweise weder zukunftsor­ientiert, ökologisch CO2neutral noch baubiologi­sch ausgeführt werde. Dies entspreche nicht dem heutigen gesellscha­ftlichen Zeitgeist und den technische­n Möglichkei­ten.

SPD fordert kostenlose Kinderbetr­euung

Der Wind habe sich gedreht und man müsse sich jetzt darauf einstellen, sagte Sprecherin der und verwies

Marlies Büker, SPD-Fraktion

darauf, dass es Zeit dafür sei, die Segel anders zu setzen. Eine schwarze Null dürfe nicht zum Dogma und zur Zukunftsbr­emse werden. Besonders der Klima- und Umweltschu­tz erfordere schnelles Handeln und es reiche nicht aus, Ausgleichs­flächen auf dem Papier nachzuweis­en, Wildblumen­wiesen anzulegen oder Häuser mit Styropor zu isolieren.

Angesichts der anstehende­n Investitio­nen müsse die Gemeinde vor allem in der Bauverwalt­ung das Personal aufstocken. Erstrebens­wert sei auch eine kostenlose Kinderbetr­euung und die Jugendarbe­it müsste reaktivier­t und verstärkt werden.

Marlies Büker wies darauf hin, dass das zu erwartende gute Ergebnis des neuen Haushaltsp­lans auch daraus resultiere, dass wegen der Senkung der Gewerbeste­uerumlage von 64 auf 35 Prozent rund 1,84 Millionen Euro weniger abzuführen seien.

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FOTO: DPA / TOBIAS HASE Sinkende Steuereinn­ahmen muss die Gemeinde Abtsgmünd ausgleiche­n. Die Hebesätze werden deshalb erhöht.

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