Kinder- und Jugendpsychiatrie: Freigestellte Ärzte gehen
Nach Vorwürfen wegen Behandlungsmethoden: Zusammenarbeit beendet – Kliniken Ostalb sind auf der Suche nach Nachfolgern
- Die Kliniken Ostalb und die beiden leitenden Ärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ellwangen, Dr. Maike Preiß beziehungsweise Dr. Uwe Hemminger, haben ihre Zusammenarbeit einvernehmlich beendet. Das bestätigen der Sprecher der Kliniken Ostalb, Ralf Mergenthaler, und das Büro von Landrat Klaus Pavel in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
„Weitere Auskünfte in dieser Personalangelegenheit können wir aus rechtlichen Gründen leider nicht geben“, heißt es im Anschluss. Aktuell seien die Kliniken Ostalb auf der Suche nach einer kompetenten Nachfolge für die Leitungsposition der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Sankt-Anna-VirngrundKlinik.
Die beiden Mitarbeiter waren Mitte September 2019 vom Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Ostalb, Professor Ulrich Solzbach, und Landrat Klaus Pavel als Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken freigestellt worden. Die Leitung der Abteilung kommissarisch übernommen hatten die Leitende Oberärztin und Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Verena Gruber sowie Diplom-Psychologin und Kinderund Jugendlichen-Psychotherapeutin Thekla Schneider, Leitende Psychologin der Tagesklinik und der Institutsambulanzen in Aalen und Schwäbisch Gmünd.
Expertenausschuss untersucht Behandlungsmethoden
Hintergrund waren im September kritsche Hinweise aus den Reihen der Beschäftigten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gegenüber den zwei leitenden Mitarbeitern gewesen. Dabei ging es um die „im Rahmen der Therapie angewandten Behandlungsmethoden“(wir hatten berichtet). Damals hatte Landrat Klaus Pavel erklärt: „Wir nehmen unsere Sorgfaltspflicht sowohl gegenüber unseren Beschäftigten als auch gegenüber den uns anvertrauten Patienten sehr ernst. Deshalb sind wir momentan dabei, einen Expertenausschuss mit der Bewertung der Behandlungsmethoden in den betroffenen Fällen zu beauftragen.“
Der Geschäftsbereich Jugend und Familie des Landratsamtes sollte in die Aufarbeitung einbezogen werden. Mit einem Ergebnis der fachlichen Aufarbeitung und Bewertung durch die Experten werde erst „in einigen Wochen“zu rechnen sein, hieß es damals.
Klinik-Vorstand Solzbach hatte angekündigt, dass man die Öffentlichkeit „umgehend“informieren werde, sobald die Ergebnisse der Experten vorliegen. Das scheint noch nicht der Fall zu sein.