Das Schicksal der Eichen ist besiegelt
Hochschul-Waldcampus: Gemeinderat gibt grünes Licht für Rodung
- Grün markiert sind sie schon und jetzt hat der Gemeinderat ebenfalls grünes Licht gegeben: Für das geplante Forschungs- und Entwicklungsgebäude der Hochschule auf dem Waldcampus müssen drei große Eichen weichen und ein Stück Rohrwang-Wald wird gerodet.
Besonders gehadert mit dem Schicksal der drei Bäume (Stammumfang bis zu 3,80 Meter) hat die Grünen-Fraktion. Schließlich stimmte der Rat bei vier Gegenstimmen dem Bebauungsplan „zwischen Waldcampus und Waldstadion“und der Baumfällung zu.
Schon im vorangegangenen Umweltausschuss hatten die Grünen ihre Bedenken geäußert, in so einen sensiblen Bereich einzugreifen und die Bäume fällen zu lassen und hatten zumindest mehr Ökopunkte-Ausgleich in Form von mehr Aufforstung an anderer Stelle gefordert. Aalens Erster Bürgermeister relativierte den Eingriff: Zum einen handle es sich bei der größten Fläche um einen geschotterten Parkplatz und es handle sich lediglich bei 0,2 Hektar um eine „Waldumwandlung“. Zudem, so Wolfgang Steidle, würden für die 1137 Quadratmeter bebaute Fläche 6000 Quadratmeter Wald neu aufgeforstet – also mehr als fünffache. Auch hätte ein Gutachten festgestellt, dass eine der Eichen „abgängig“sei und aus Sicherheitsgründen hätte ohnehin werden müssen. Und, ergänzte Aalens
Oberbürgermeister, man hätte bei den Ausgleichsflächen nachgebessert.
Grünen-Fraktionschef Michael Fleischer stellte auch klar: Man hätte keiner anderen Nutzung als einem Forschungs- und Entwicklungsgebäude zugstimmt und stimme nur zu, weil bei der Ausgleichsmaßnahme nochmals „eine Schippe draufgelegt“worden sei. Man habe sich die Sache nicht leicht gemacht und „lange diskutiert“.
Kein Ersatz für alte Bäume
Thomas Wagenblast (CDU) verwies auf die Stellungnahme des Arbeitskreises Naturschutz Ostwürttemberg, der keine Bedenken geäußert hat. Deshalb könne der Gemeinderat nun ganz klar grünes Licht geben. Für Friedrich Klein (FDI) dagegen ist eine Aufforstung an anderer Stelle kein Ersatz für die drei Eichen. Einige Setzlinge könnten nicht eine 80 Jahre alte Eiche ersetzen, um entsprechend Kohlendioxid in Sauerstoff umzuwandeln wie ein solch alter Baum mit seiner Blattmasse. Bürgermeister Wolfgang Steidle machte eine andere Rechnung auf – es handle sich bei der Aufforstung immerhin um – je nach Pflanzabstand – bis zu 6000 junge Buchen. Norbert Rehm (FDI) sieht in dem Bebauungsplan Fragen, die sich aufdrängen, aber nicht beantwortet werden. Aber, sagte er in Richtung Verwaltung – „sie werden’s durchziehen – und die Mehrheit im Gemeinderat natürlich auch“.