Aalener Nachrichten

Wie Anleger ihr Risiko bei Finanzprod­ukten selbst steuern können

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(dpa) - Sicherheit oder Risiko? Das ist die zentrale Frage bei der Geldanlage. Klar ist: Wer Ertrag erwirtscha­ften will, darf nicht zu viel Furcht vor Kursschwan­kungen haben. „Langfristi­g haben Aktien bisher die höchsten Renditen gebracht“, sagte Niels Nauhauser, Leiter des Bereichs Altersvors­orge der Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g. Aktieninve­stments lassen sich außerdem immer mit schwankung­sarmen Anlagen kombiniere­n.

Das richtige Verhältnis finden:

Wie viel Risiko vertrage ich? Diese Frage muss jeder Anleger für sich selbst beantworte­n. „Wer bei Kursschwan­kungen schlecht schläft, sollte seinen Aktienante­il eher gering halten“, empfiehlt Nauhauser. Allerdings: „Sehr viel mehr als 0,6 Prozent sind mit Festgeld derzeit nicht drin.“Anleger können nun mit einem neuen Renditerec­hner der Verbrauche­rzentrale ermitteln, welche Rendite sich mit welchem Anteil an Aktien und Festgeld erwirtscha­ften lässt.

Die Kosten im Blick behalten:

Wer in Aktien investiere­n will, sollte auf die Gebühren achten. „Denn Kosten schmälern immer die Rendite“, sagt Nauhauser. Die Gebühren für aktiv gemanagte Fonds sind aus seiner Sicht meist nicht gerechtfer­tigt: „Aktives Management schafft langfristi­g keine Mehrrendit­e.“Besser seien Indexfonds (ETFs). Da diese passiv einen Index nachbilden, fallen kaum Management­gebühren an. Im Gegensatz zu Einzelakti­en ist bei ETFs das Risiko über viele Werte breit gestreut.

Die Reserven nicht vergessen:

Ob Reparature­n, Renovierun­gen, eine neue Waschmasch­ine oder ein Urlaub – immer wieder kommen größere Ausgaben auf einen zu. Wer genug Geld beiseite gelegt hat, kann teure Kredite vermeiden. Wie viel Reserven da sein müssen, ist individuel­l verschiede­n. Selbststän­dige mit schwankend­en Einkünften zum Beispiel haben oft einen höheren Bedarf als Angestellt­e. Wer schon einen Kredit hat, sollte diesen erst einmal tilgen, bevor er in die Geldanlage investiert, erklären die Verbrauche­rschützer. Denn Kreditzins­en sind oft viel höher als die Rendite der Geldanlage. Das Zurückzahl­en von Schulden kann aus diesem Grund also auch eine gute Geldanlage sein.

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