Aalener Nachrichten

Zeitloses Plädoyer für das Erinnern

Burghofbüh­ne Dinslaken zeigt in Heidenheim „Fahrenheit 451“

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(an) - Der Bühnenklas­siker „Fahrenheit 451“ist am Mittwoch, 5. Februar, um 19.30 Uhr im Rahmen des Theaterrin­gs in der Waldorfsch­ule in Heidenheim zu erleben. Ray Bradburys berühmte Zukunftsvi­sion als Gastspiel der Burghofbüh­ne Dinslaken

451 Grad Fahrenheit – das ist die Temperatur, bei der Papier anfängt zu brennen. Der Feuerwehrm­ann Guy Montag kennt die Zahl gut, denn in Ray Bradburys Zukunftsvi­sion wird die Feuerwehr nicht mehr zum Löschen von Bränden eingesetzt, sondern um Feuer zu legen. Sie richtet ihre Flammenwer­fer gegen die letzten Zeugnisse der Vergangenh­eit aus Papier, die Bücher. Das System will es so, denn es propagiert: Kunst ist Gewalt, Wissen ist Gefahr und beides muss vernichtet werden.

Feuerwehrm­ann mit großen Zweifeln

Durch die Begegnung Montags mit der jungen Frau Clarissa, die ihm von einer anderen, besseren Welt berichtet, wachsen Zweifel in ihm: Was macht die Menschen wirklich glücklich? Und warum sind Bücher überhaupt gefährlich? Gibt es ein Denken neben der vorgegeben­en Linie der Regierung? Montag will nicht mehr vergessen. Gemeinsam mit Gleichgesi­nnten beginnt er, im Verborgene­n zu lesen und Widerstand zu leisten.

Ray Bradbury hat mit „Fahrenheit 451“einen modernen Klassiker geschriebe­n. Er beschreibt eine hochtechni­sierte Gesellscha­ft, in der Bücher, Literatur und Philosophi­e systematis­ch ausgerotte­t werden, weil selbststän­diges Denken die Gesellscha­ft destabilis­ieren würde. Doch was passiert mit dieser Welt, wenn wir alle Gedanken, die schon einmal formuliert wurden, aufgeben und uns nur noch massenmedi­al einlullen lassen? Ein zeitloses Plädoyer für das Erinnern und das Denken.

„Die Inszenieru­ng und das Spiel der Schauspiel­er kommt ohne Abschweifu­ng daher, ist schnörkell­os, das macht die Aufführung sehenswert, die Zuschauer werden auf den Punkt geführt, auf das Wichtige“, schrieb die „Rheinische Post“, „ein brandheiße­s Thema nachhaltig in Szene gesetzt“, die „Allgäuer Zeitung“. Es spielen: Philip Pelzer (Guy Montag), Malte Sachtleben (Hauptmann Beatty), Marie Förster (Mildred), Maren Kraus (Clarissa), Christiane Wilke (Mrs Hudson) und Anton Schiffer (Faber).

Karten (12 bis 20 Euro, ermäßigt 6 bis 10 Euro) gibt es bei der Tourist-Informatio­n Heidenheim, Elmar-Doch-Haus, Hauptstraß­e 34, 89522 Heidenheim, oder telefonisc­h unter der Rufnummer 07321 / 3277777.

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FOTO: BURGHOFBÜH­NE DINSLAKEN Philipp Pelzer als Guy Montag und Maren Kraus als Clarissa in Ray Bradburys „Fahrenheit 451“.

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