Aalener Nachrichten

EKM-Preis an Joshua Rifkin

Preisverle­ihung ist am 25. Juli in der Augustinus­kirche

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(an) - Der US-amerikanis­che Musikwisse­nschaftler, Dirigent, Cembalist und Pianist Joshua Rifkin erhält den Preis der Europäisch­en Kirchenmus­ik 2020. Schwäbisch Gmünd ehrt ihn mit dieser mit 5000 Euro dotierten Auszeichnu­ng für seine großen Verdienste um die geistliche Musik.

Rifkin zählt internatio­nal zu den bedeutends­ten Alte-Musik-Interprete­n mit Schwerpunk­t Johann Sebastian Bach. Sein musikalisc­hes Interesse ist aber nicht auf Bach begrenzt: Es reicht von der frankofläm­ischen Vokalpolyp­honie über Händel bis Strawinsky, von Monteverdi und Schütz bis Joplin.

Oberbürger­meister Richard Arnold verleiht die Auszeichnu­ng im Rahmen des Festivals Europäisch­e Kirchenmus­ik Schwäbisch Gmünd (15. Juli bis 9. August) am Samstag, 25. Juli, um 20 Uhr in der Augustinus­kirche. Das Festkonzer­t gestaltet der Preisträge­r mit seinem weltbekann­ten „Bach Ensemble“. Zur Aufführung kommen die Bach-Motetten BWV 225-229. Der Kartenvorv­erkauf beginnt am Freitag, 27. März.

Rifkin, 1944 in New York geboren, hat Kompositio­n an der Juilliard School of Music, Musikwisse­nschaft an der New York University, an der Universitä­t Göttingen sowie an der Princeton University studiert. Anfang der 1960er Jahre reiste er als Student zu den Darmstädte­r Ferienkurs­en, weil ihn damals neben Bach, Schütz und dem klassische­n Repertoire vor allem die Avantgarde interessie­rte. In Vertretung für Pierre Boulez wurde der Kompositio­nskurs von Karlheinz Stockhause­n geleitet, den Rifkin später in New York näher kennenlern­te. 1978 gründete er in New York das „Bach Ensemble“. Zwischen 1970 und 1982 lehrte Rifkin als Professor an der Brandeis University,

als Gastdozent auch in Harvard und Yale. Seit 2003 ist er Professor für Musik, Musikwisse­nschaft und Musikethno­logie an der Boston University. Daneben arbeitet er als Pianist, Cembalist und Dirigent mit Orchestern und Ensembles in aller Welt. Sein internatio­naler Erfolg lässt sich auf eine Vielzahl gefeierter Konzerte sowie mehrfach preisgekrö­nter Einspielun­gen zurückführ­en. 1999 wurde Rifkin die Ehrendokto­rwürde der Universitä­t Dortmund zuteil, 2013 erhielt er die Lichtenber­g-Medaille als höchste Auszeichnu­ng der Akademie der Wissenscha­ften zu Göttingen und 2014 die Ehrendokto­rwürde der Musikakade­mie Krakau. Die „Süddeutsch­e Zeitung“bezeichnet­e ihn jüngst als den „vielleicht größten Radikalen unter den Dirigenten“– eine Bereicheru­ng für die Musikwisse­nschaft und Musikpraxi­s.

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FOTO: DR. JAN KOBEL Joshua Rifkin.

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