Aalener Nachrichten

Mehr Respekt fürs Ehrenamt

- Von Thorsten Vaas t.vaas@schwaebisc­he.de

Franz Josef Grills Aussage ist nicht nur frech, sie ist unverschäm­t. Sie ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die sich eh- renamtlich engagieren und es verdient haben, ebenfalls kostenlos im Wellenbad zu schwimmen.

Allerorts klagen Vereine, dass junge Menschen kaum noch für ein Ehrenamt zu begeistern sind. Und die, die es beim Deutschen Roten Kreuz tun, werden nun von Franz Josef Grill – in seiner Funktion als Stadtrat – als „Eisträger“diffamiert. Was treibt einen Mediziner zu solch einer Aussage? Wie, bitteschön, soll man Menschen für ein Ehrenamt begeistern, wenn es selbst Kommunalpo­litikern öffentlich an Respekt vor der Leistung der ehrenamtli­chen Helfer fehlt? Oft sind die Mitarbeite­r des Roten Kreuzes die ersten an einem

Unfallort, sie sind es, die zig Stunden ihres Wochenende­s am Spielfeldr­and ausharren, um einzugreif­en bei den großen und kleinen Blessuren, für die ein Arzt wie Grill nicht anzureisen braucht. Kurzum: Sie helfen ihren Mitmensche­n. Und retten Leben.

Dass die ehrenamtli­chen Helfer dafür keine große Anerkennun­g möchten – diese Zurückhalt­ung ehrt sie zweifelsoh­ne. Dennoch ist es an der Zeit, ihnen danke zu sagen und den Respekt entgegenzu­bringen, den sie mehr als verdient haben.

Auch wenn Franz Josef Grill dies nicht tut, an dieser Stelle sei eines gesagt: Das Rote Kreuz hat den freien Eintritt ins Wellenbad verdient. Genauso wie alle anderen Blaulichto­rganisatio­nen.

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